Die Brunnenstube in der Festung Rüsselsheim ist einer der Handlungsorte. Cover: Pierre Dietz, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Lesetipps für Gütersloh: gierige Geister, »Das Geisterfest in der Festung Rüsselsheim«
Nauheim, 11. Oktober 2024
#Pierre #Dietz schreibt in seinem neuen #Buch »Das Geisterfest in der Festung #Rüsselsheim« über Gier, Macht und dem Leben nach dem Tod.
Im #Mittelalter 1435. Ein düsteres Geheimnis haftet an den Mauern der einstigen Verteidigungsanlage am Main. Tief in ihrem Inneren ist ein Zugang zur Anderswelt aus der Zeit der Kelten erhalten geblieben. Die Verstorbenen tragen einem alten Brauch zufolge eine Münze unter Zunge, um den Fährmann zu bezahlen. Der ortsgebundene Geisterverein sucht nach Methoden, das Geld in seinen Besitz zu bekommen. Beim »Rieslingswirt« lebt ein Waisenjunge, der Talente hat, die den Spukgestalten fehlen. Unter einem Vorwand lässt der Wirt ihn auf die andere Seite befördern.
»Am frühen Nachmittag bricht die Dunkelheit an einem Tag des Jahres 1435 über der #Burg »Ries« herein. Schwarze Wolken und Polarluft kündigen den Herbst an. Sturmböen peitschen die düsteren Gesellen vor sich her und spielen mit der Laterne, die vor dem Wirtshaus im Burghof hängt. Schemenhaft erhellt das Licht einer Kerze den Schriftzug »Zum Riesling«. In der schummerig beleuchteten Taverne verzechen die Soldaten ihren Sold. Wem das Geld ausgeht und dem der Wirt ausnahmsweise wohlwollend ist, lässt anschreiben.
Unweit liegt der Ort Seilfurt am Ufer des Mains. Die Einwohner meiden die Verteidigungsanlage. Das Bauwerk ist nicht geheuer. Freitags, nach der Zahlung der Entlohnung an die Landsknechte, ziehen die Dirnen aus der Umgebung herbei. Diese sind die einzigen Fremden innerhalb der Mauern. An den Abenden unter der Woche würfeln die Waffenträger um Beträge, welche erst in ein paar Tagen zur Verfügung steht. Die Langeweile bietet kein Entrinnen aus der Spiel und Trunksucht. Da der Wirt ein notorischer Geizkragen ist, brennt im Kamin ein spärliches Feuer. Eisiger Wind fegte durch die Ritzen an der Tür und den Fenstern. Trotz dieser Widrigkeiten herrscht bescheidener Drang, ins Quartier zurückzukehren. Auf die einen wartet niemand. Die anderen bleiben, weil ihre Ehefrauen dort harren, um zu später Nachtstunde einen Streit über das versoffene Geld anzufangen. Undank in den Augen jener, da diese Ehedrachen nicht den durch ihre Tätigkeit erworbenen Vorzug sehen. In diesen harten Zeiten im Schutz einer Wehranlage zu wohnen und nicht dem Zwang zu unterliegen auf den Feldern zu schuften ist ein Privileg.«
Mit Zeichnungen des Autors, historische Fakten detailliert recherchiert.
Contrabasta
Contrabasta entstand Mitte der 1980er Jahre als Gruppe von Künstlern. Seit 2002 ist Contrabaste ein Filmstudio und veröffentlicht seit 2009 auch Bücher. Mehr …