Der kommerzielle Walfang ist mittlerweile aufgrund eines internationalen Abkommens weltweit verboten. Foto: Picture Alliance, Cover Images, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Save the Ocean« Jörn Kriebel und Michelle Schmi: Forscher entdecken wohl ältesten #Wal der Welt – 100 Jahre alte #Harpune im Nacken
Vor der Küste #Alaskas haben Forscher eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Ein Grönlandwal, der möglicherweise das älteste lebende Säugetier der Erde ist. Im Nacken des Tieres fanden sie Fragmente einer Harpune, deren Spitze aus den 1880er Jahren stammt. Experten schätzen das Alter des Wals auf etwa 130 Jahre, was ihn zu einem der ältesten jemals entdeckten Exemplare macht.
Diese Entdeckung unterstreicht die bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit der #Grönlandwale. Diese majestätischen Meeressäuger sind durch ihre dichten Knochen und eine bis zu 1 Meter dicke Speckschicht optimal gegen die extremen Bedingungen der #Arktis geschützt. Die Speckschicht hat den Wal offenbar auch vor einer tödlichen Verletzung durch die Harpune bewahrt. John Bockstoce, Kurator am New Bedford Whaling Museum in Massachusetts, erklärte: »Wahrscheinlich hat die Harpune den #Wal nur leicht verletzt oder ein wenig genervt, aber sie hat ihn an einer nicht lebensbedrohlichen Stelle getroffen.«
Das Fragment der Waffe, das im Knochen zwischen Hals und Schulterblatt des Wals steckte, stammt von einer Bombenlanze aus dem 19. Jahrhundert, die in einer Fabrik in Neuengland hergestellt wurde. Diese Art von Harpune war in der kommerziellen Walfangindustrie weit verbreitet, bevor der #Walfang durch ein internationales Abkommen weltweit verboten wurde.
Seit 2001 wurden 6 weitere Grönlandwale mit ähnlichen Harpunenfragmenten entdeckt, was die außergewöhnliche Widerstandskraft dieser Tiere erneut verdeutlicht. Bereits 2007 wurde der bis dahin älteste Grönlandwal von einer kommerziellen Walfangmannschaft gefangen und getötet. Auch damals entdeckten die Forscher ein harpunenähnliches Fragment in der dicken Haut des Wals.
Diese Funde werfen ein neues Licht auf das Leben und Überleben der Grönlandwale, die nicht nur die extremen klimatischen Bedingungen der Arktis überstehen, sondern auch den Angriffen der Menschen standhalten konnten. Der kommerzielle Walfang ist mittlerweile weltweit verboten, doch nicht alle Länder halten sich an das Abkommen.
Jörn Kriebel, Gründer der Privatinitiative »Save the Ocean«, warnt: »Länder wie die Färöer Inseln, Kanada, Grönland, Japan, Norwegen und Island ignorieren weiterhin das Verbot und jagen jährlich etwa 3.500 Wale.« Trotz des weltweiten Verbots von kommerziellem Walfang und dem Handel mit Wal Produkten bleibt die grausame Praxis in diesen Ländern bestehen. Die Nachfrage nach Walfleisch sinkt seit Jahren, doch die brutalen Jagden auf diese majestätischen Meeresriesen gehen weiter. »Bei einer Jagd auf Wale kämpfen die Tiere oft stundenlang ums Überleben. Man kann sich kaum vorstellen, welch unsägliche Qualen sie dabei erleiden«, so Kriebel. »In Grönland und Kanada jagen sie sogar immer noch mit traditionellen Harpunen aus Holz.«
»Wenn das Meer stirbt – stirbt der Mensch. Bitte kaufen Sie keine Tickets für Delfinarien. So unterstützen Sie nur das Delfinarium, aber nicht die Tiere!«
Bericht von Jörn Kriebel Gründer der Privatinitiative »Save the Ocean«.