Beim Klick auf das Bild wird eine Anfrage mit der IP Adresse des Users an Youtube gesendet und es werden Cookies gesetzt, personenbezogene Daten übertragen und verarbeitet, siehe auch die Datenschutzerklärung. Laboranlage zur Herstellung von grünem Zement. Foto: MIT, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Mit grünem Zement gegen den Klimawandel
#Cambridge, Somerville, PTE, 12. August 2024
Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben einen Zementersatz nach römischem Vorbild entwickelt, der ebenso umweltverträglich ist wie der aus alten Zeiten. Statt #Kalkstein bei Temperaturen von weit mehr als 1.000 Grad Celsius zu brennen – dabei wird CO2 aus dem Kalkstein und aus dem Verbrennungsprozess frei – setzen Yet Ming Chiang und Leah Ellis auf einen elektrochemischen Prozess, bei dem Kalziumsilikatgestein bei Umgebungstemperatur abgebaut wird. Dabei entstehen reaktives Kalzium und Silikate, die getrocknet werden. Der Mix ist ein vollwertiger Ersatz für den heute eingesetzten #Portland #Zement.
Erster Einsatz in Netto Null Gebäude
Im Aachener Dom sind weit mehr als 1.000 Jahre alte Betonwände zu sehen, die nach dem Vorbild römischer Baumeister hergestellt worden sind. In Rom gibt es Beispiele für die Anwendung dieses Materials, das ohne den heute genutzten Zement und damit ohne große Beeinträchtigungen von #Klima und #Umwelt auskommt, aber dennoch länger hält als moderne Bauwerke aus Beton. Wenn bei der Herstellung nun »grüner« #Strom aus #Sonne, #Wind, #Wasser oder #Kernenergie eingesetzt wird, ist die Erzeugung klimaneutral. Mittlerweile haben die die MIT Entwickler das Unternehmen Sublime Systems gegründet, um das neue Material zu vermarkten. Erstmals kommerziell eingesetzt worden ist der Zement in einem Netto Null Gebäude in Boston.
Erste Produktionsanlage im Bau
Jetzt baut das Unternehmen in Holyoke eine Produktionsanlage im kommerziellen Maßstab, die 30.000 Tonnen »grünen« Zement pro Jahr herstellen kann. Die Anlage soll bereits 2026 in Betrieb genommen werden. »Sie ist als Modul konzipiert, das wir multiplizieren können, um zu einer Anlage mit 1 Million Tonnen pro Jahr zu gelangen«, sagt Ellis. »Damit können wir das Risiko des Upscaling ausschließen und die gleiche Anlage überall auf der Welt bauen.« Die Internationale Energieagentur in Paris schätzt, dass Zement für etwa sieben Prozent der vom Menschen verursachten #CO2 #Emissionen weltweit verantwortlich ist. »Zement hat die Zivilisation, wie wir sie heute kennen, ermöglicht, aber jetzt muss er neu erfunden werden«, resümiert Chiang.