In Workshops haben die Schüler persönliche Geschichten von Holocaust-Überlebenden kennengelernt und sich mit ihnen auseinandergesetzt. Foto: Hoffmann, LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Geschichten von Holocaust Überlebenden lebendig halten: neue Ausstellung »Werde Zweitzeuge« im LWL Landeshaus
Münster, 21. Februar 2024
Vom 19. Februar bis zum 15. März 2024 zeigt der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) in Zusammenarbeit mit dem Verein »Zweitzeugen« die Wanderausstellung »Werde Zweitzeuge« in der Bürgerhalle des LWL Landeshauses in Münster. Die Ausstellung zeigt Lebensgeschichten von #Zeitzeugen des #Holocaust und lädt Interessierte ein, interaktiv die Schicksale von vier verschiedenen Menschen kennenzulernen.
Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, hat am Montag, 19. Februar 2024, die Ausstellung eröffnet. »Ich freue mich sehr, dass wir die Ausstellung, die auch bereits im Landtag in Düsseldorf zu sehen war, nun auch bei uns im LWL Landeshaus präsentieren können. Die Geschichte lebendig zu halten, ist äußerst wichtig insbesondere in der heutigen Zeit, in der #Antisemitismus, #Rassismus und #Diskriminierung leider wieder zunehmen«, sagte Lunemann. Die Idee, die Ausstellung ins LWL Landeshaus zu bringen, sei während eines vorangegangenen Schulprojektes entstanden, das ebenfalls in Kooperation von LWL und dem Verein »Zweitzeugen« stattgefunden hat.
Bei dem Projekt haben mehr als 340 Jugendliche von 14 LWL Förderschulen mit den Förderschwerpunkten #Sehen sowie #Hören und #Kommunikation teilgenommen. In verschiedenen Workshops, die in der Zeit von Januar 2021 bis Dezember 2023 stattgefunden haben, haben die Schüler persönliche Geschichten von Holocaust Überlebenden kennengelernt und haben sich mit ihnen auseinandergesetzt. Die Ziele des Schulprojektes und der Ausstellung sind identisch: selbst zum Zweitzeugen werden und Überlebensgeschichten weitererzählen.
»Das Projekt ermutigt unsere LWL #Schüler, sich als Zweitzeugen gegen das Vergessen und für Demokratie und Vielfalt in unserer Gesellschaft einzusetzen«, so Lunemann. »Ich freue mich besonders, dass das jetzt auch an unseren Förderschulen möglich ist«, so Lunemann weiter.
Der Verein »Zweitzeugen« hat diese Workshops bereits an mehreren Schulen durchgeführt. Doch bisher gab es kein Projekt Konzept für Förderschulen diese Lücke konnte durch die Zusammenarbeit zwischen dem Verein »Zweitzeugen« und dem LWL geschlossen werden. Gemeinsam mit den Lehrkräften der teilnehmenden LWL Förderschulen wurden die Projekt Materialien barrierefrei gestaltet und ein entsprechendes didaktisches Konzept entwickelt. So gibt es Zeitzeugen Interviews nun auch in »Leichte Sprache« und das entsprechende Videomaterial ist mit Untertiteln und Audiodeskription sowie in Deutscher Gebärdensprache beim Verein »Zweitzeugen« verfügbar, Kontakt per E Mail an kontakt@zweitzeugen.de.
»Bei solch wichtigen Projekten sollte niemand ausgeschlossen werden. Durch die Weiterentwicklung hat der LWL dafür gesorgt, dass nun alle Schüler mit einer Sehbeeinträchtigung und Hörbeeinträchtigung an dem Projekt teilhaben und das Material nutzen können. Das ist #Inklusion«, sagt LWL Schuldezernentin Birgit Westers. Das Projekt an den LWL Förderschulen wurde mit Mitteln der LWL Sozialstiftung finanziert.
Der Verein will auch weiterhin einen besonderen Fokus auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen legen und in einem aktuellen Projekt gefördert von der Aktion Mensch mit mobilen wiederkehrenden Angeboten insbesondere auch junge Menschen mit einer Seh und Hörbeeinträchtigung erreichen.
»Klasse, dass unsere Projektidee hier eine Fortsetzung findet«, so Westers, die sich freut, dass auch die Kooperation des Vereins mit den LWL Förderschulen fortgesetzt wird.
Die Ausstellung »Werde Zweitzeuge« ist bis einschließlich 15. März 2024 im LWL Landeshaus am Freiherr von Stein Platz 1 in Münster zu sehen. Sie ist explizit für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren konzipiert, lädt aber Personen jeden Alters zu einem Besuch ein. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags, täglich von 7.30 bis 18 Uhr.