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Ethische Pflicht der Bundesregierung, Hepatitis C Opfer zu entschädigen
Weinheim, 1. Dezember 2023
Es war #Staatsversagen, das in den 1980er Jahren zum weltweit größten Medizinskandal führte, der Tausende #Gesundheit und #Leben kostete. Mit Vertrauen auf sichere medizinische Produkte wurden unzählige #Menschen mit #Blutgerinnungsstörungen (zum Beispiel #Hämophilie) und #Patienten unter operativen Eingriffen mit HI und Hepatitis C (HCV) Viren infiziert. Das #Deutsche #Rote #Kreuz, Ärzte sowie das #Bundesgesundheitsamt verantworteten diese humanitäre #Katastrophe, weil sie aus Kostengründen auf Sterilisierungsverfahren verzichtet und stattdessen verseuchte Blutprodukte zur Behandlung freigegeben haben.
So auch Thomas Gabel, der als Hämophiler regelmäßig auf sterile #Gerinnungspräparate angewiesen war. Als junger Mensch wurde er mit HIV und HCV infiziert. Am 19. November 2023 ist Thomas Gabel an den Spätfolgen der frühen HCV Infektion gestorben. Sein Leben war viel zu kurz, er ist 58 Jahre alt geworden und hinterlässt eine Ehefrau. Mit aller Kraft hat er sich für eine gerechte Entschädigung eingesetzt. Als Vorstand des Verbands der #Opfer des #Blutskandals (#VOB) hat Thomas Gabel unlängst bei einem Parlamentarischen Frühstück seine Leidensgeschichte den Abgeordneten des Gesundheitsausschusses vorgestellt. Aus dieser und vielen anderen Leidensgeschichten resultiert der dringende Appell an die Abgeordneten, eine Entschädigung für die erlittene #HCV #Infektion auf den Weg zu bringen. Die Betroffenheit und der Wille zu helfen, waren bei den Abgeordneten groß. Aber ihren Worten fehlen Taten. Um den Druck auf die zögerliche Politik zu erhöhen, strebt der #VOB nun eine Kooperation mit den anderen Hämophilieverbänden, wie zum Beispiel der Deutsche Hämophiliegesellschaft (DHG) an. Ziel ist es, sich gemeinsam mit einer Stimme Gehör zu verschaffen.
»Wieder ist ein Geschädigter des Blutskandals aus unserer Mitte gerissen worden. Innen und außenpolitische Angelegenheiten dürfen nicht länger das Alibi dafür sein, den Geschädigten humanitäre Hilfen zu versagen«, sagt Michael Diederich, Vorstandsvorsitzender des VOB.
Der VOB nimmt die Interessenvertretung von Personen, die in den 1980er Jahren durch mit HI und oder mit HCV Viren verseuchte/s Blut, Serum oder Blutprodukte geschädigt wurden, sowie von Leistungsbeziehenden der #Stiftung #Humanitäre #Hilfe und deren Angehörigen wahr. Um 1995 der akuten Notlage gerecht zu werden und den Todkranken zu helfen, durchlief das HIV Hilfegesetz ein Schnellverfahren. Die mit HCV Infizierten erhalten bis heute keine Entschädigung.
Es ist Staatspflicht, nun endlich die Verantwortung für die HCV Geschädigten zu übernehmen und die Opfer finanziell zu entschädigen. Aufgrund ihrer Erkrankungen können sie für ihren Lebensunterhalt nicht mehr aufkommen, ihre Lebenssituation ist prekär. Zudem ist die medizinische Versorgung der Betroffenen unzureichend. Die Strukturen für ein medizinisches #Kompetenznetzwerk müssen geschaffen werden.
Es gilt, aus einer ethischen eine rechtliche Verpflichtung zu machen und das Stiftungsgesetz zu novellieren, indem auch für HCV Schädigungen Verantwortung übernommen wird. Damit 40 Jahre nach dem Blutskandal die Opfer endlich Gerechtigkeit erfahren und der Tod ihrer Mitstreiter nicht vergeblich war. Mehr …