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Wenn der Kopfschmerz wieder plagt: die Erforschung alternativer Therapien bei Migräne
Weltweit leiden ungefähr 14 Prozent aller Menschen an Migräne oder Migräne ähnlicher Kopfschmerzen. Damit ist sie die wohl häufigste Kopfschmerzform der Welt. Dennoch gibt es so viele unterschiedliche Arten und Formen, wie sich eine Migräne zeigt. Die Symptome zeichnen sich durch intensive Kopfschmerzen aus und werden – je nach Form – meistens von Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Müdigkeit begleitet. Beeinflusst wird Migräne ebenso durch unzählige Faktoren, die so individuell sind, wie jeder Mensch an sich. Die häufigsten darunter sind Stress, äußerliche Reize, Essgewohnheiten und Hormonveränderungen.
Die Wissenschaft ist seit Jahrzehnten dabei, Migräne zu erforschen. Aufgrund der vielen Trigger, die den Kopfschmerz auslösen können, gibt es jedoch noch kein allgemein gültiges medizinisches Heilmittel. Betroffene schwören jedoch auf die unterschiedlichsten Therapiemöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern – und dies ohne jegliche Medikamente.
Entspannungstechniken
Stress wirkt sich generell schlecht auf die allgemeine Gesundheit aus. Nicht umsonst ist er auch einer der häufigsten Migräne-Auslöser. Darum werden verschiedene Entspannungstechniken vorgeschlagen, um Verspannungen und Stress zu reduzieren. Hierbei gibt es unterschiedliche Ansätze:
Biofeedback
Beim Biofeedback werden Sensoren auf die Haut geklebt. Diese messen verschiedene Werte wie Muskelanspannung, Hautleitfähigkeit, Atmung usw. Mit den Ergebnissen werden individuell abgestimmte Strategien zur Entspannung entwickelt.
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
Für diese Art der Entspannung braucht man schon ein wenig Übung. Jedoch hat sich die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson seit den 1970er Jahren in der Migräneprophylaxe bewährt. Nach Anleitung werden schrittweise unterschiedliche Muskelgruppen an- und entspannt. Der Körper lernt auf diese Weise eine bessere Kontrolle und erhöht damit die Schmerztoleranz bei Migräneanfällen.
Der Körper reagiert auf eigene Befehle, wie zum Beispiel den Gedanken „Mein Nacken fühlt sich warm an“. Sobald man ein wenig Übung darin hat, kann man auf diese Weise Funktionen wie Durchblutung einer Körperregion wie dem Nacken beeinflussen – so funktioniert autogenes Training. Doch auch Yoga, Pilates und einfache Meditation haben erwiesenermaßen einen positiven Einfluss auf die Stressreduktion und somit auf Migräneattacken.
Pflanzliche Mittel, Homöopathie und Hausmittel
Foto: Towfiqu barbhuiya
Mutter Natur versorgt uns mit allem, was wir brauchen, um gesund zu sein. Obst, Gemüse und Fleisch sind nur ein Teil davon. Bereits in der Antike schworen die Menschen auf pflanzliche Hilfsmittel gegen Krankheiten aller Arten. So hilft Salbei gut bei Halsschmerzen oder Kamille bei Magen- und Verdauungsbeschwerden. Auch dass stärkere pflanzliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise medizinisches Cannabis bei Schlafstörungen angewendet werden, ist nichts Neues. So wird seit vielen Jahren erforscht, wie THC und CBD sich auf das Schmerzempfinden auswirken.
Wesentlich populärer ist die Anwendung von Homöopathie, wie Schüssler Salze, um die eigenen Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und damit den Kopfschmerzen und die Begleitsymptome zu mildern.
Pfefferminzöl auf den Schläfen, Kaffee mit Zitrone oder Arm- und Fußbäder helfen einigen Betroffenen bei ihren Symptomen. Die Wirksamkeit ist leider noch nicht wissenschaftlich belegt und scheint von vielen weiteren individuellen Faktoren abhängig zu sein.
Ernährung
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Wenige „Experten“ raten bei Migräne auch gerne zu einer Ernährungsumstellung. Dass eine ausgewogene Ernährung nicht nur bei Migräne empfehlenswert ist, muss nicht besonders erwähnt werden. Eine spezielle Migräne-Ernährung gibt es jedoch nicht. Dennoch lösen bestimmte Lebensmittel bei manchen Menschen Kopfschmerzen aus. Ein Migräne- und Ernährungstagebuch kann dabei helfen, diese Nahrungsmittel zu entdecken und auszuschließen. Manche schwören dabei auf kohlenhydratarme Ernährung, wie der Keto-Diät. Andere wiederum raten zu regelmäßiger Einnahme von komplexen Kohlenhydraten, um starke Schwankungen im Blutzuckerspiegel zu vermeiden. Diese stehen nämlich auch im Verdacht, Migräne auszulösen.
Verhaltenstherapie
Bei einer Verhaltenstherapie geht es in erster Linie darum, bestehende Verhaltensmuster aufzubrechen und neue zu erlernen. Wie wirkt sich das auf Migräne aus? Ganz einfach: Mithilfe neuer Verhaltensstrategien können Stress und psychische Belastungen reduziert werden und ein völlig neuer Umgang mit der Krankheit erfolgen.
Fazit
Trotz modernster Technologie und Forschung ist Migräne noch immer ein Rätsel der Natur. Unterschiedliche Auslöser, unterschiedliche Begleitsymptome und individuelle Wege der Schmerzlinderung machen es der Wissenschaft in der Hinsicht auch nicht einfach. Den einen Weg der Schmerzlinderung gibt es leider nicht – weder in der Schulmedizin, noch bei alternativen Therapiemöglichkeiten. Es muss immer individuell geschaut und überprüft werden, welche Entspannungstechniken, Hausmittelchen oder Therapien einem selbst bei Migräneattacken guttun.