Foto: Lance Anderson, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Schwarmwissen« gibt es nicht, »Schwarmintelligenz« ist nichts per se Gutes
Der Begriff »Schwarmwissen« ist Nonsens, es gibt kein »Schwarmwissen«. Es liegt keine Emergenz vor. Wenn, dann wissen nur einzelne des »Schwarms« etwas (oder auch nicht).
Der Begriff »Schwarmintelligenz« ist ebenso fragwürdig. Hier gibt es eine vermeintliche Emergenz, die in Wahrheit keine ist. Das Schwarmverhalten ist auf einen simplen Mechanismus zurückzuführen. Es geht aber nicht über das Verhalten einzelner Fische hinaus – es tun lediglich alle das gleiche. Der Mechanismus sorgt dabei dafür, dass letztlich jeder Fisch der »Anführer« ist. Es gibt keinen »Leitfisch«. Jeder einzelne Fisch kann das Verhalten des Schwarms steuern (und tut es auch).
Das Schwarmverhalten wirkt zwar beeindruckend, wenn etwa bei Raubfischattacken der ganze Schwarm Haken schlägt – andererseits funktioniert das oft eben doch nicht, und dann geht das »Schwarmkonzept« nach hinten los, wenn der Raubfisch mit einem Happen direkt satt wird. Würden alle Fische einzeln und weit verstreut schwimmen, würden Raubfische wahrscheinlich verhungern.
Ob es überhaupt Vorteile im Hinblick auf Sicherheit gibt, ist fraglich. Jedenfalls werden – wenn man so will – bei Attacken einzelne, ganze Gruppen, für das womöglich gar nicht vorhandene Wohl des Schwarms geopfert.