Kastenwagen vor einem Fachwerkkotten in Dortmund Derne (etwa 1930). An der Hinterachse (»Ächterwagen«) sieht man das »Mickenick«. Zur Sicherheit wurde zusätzlich ein Stück Holz hinter ein Rad gelegt. Foto: LWL Medienzentrum, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
LWL präsentiert Wort des Monats, »Mickenick«, kleines Wort mit großer Funktion
Westfalen, 1. Juni 2023
Heutzutage wird ein »Mickenick« zwar nicht mehr benötigt, doch zu früheren Zeiten war es ein wichtiger Teil des hölzernen Ackerwagens. Gemeint ist damit eine #Bremsvorrichtung, die man meist dann einsetzte, wenn der Wagen auf einem abschüssigen Weg abgestellt wurde. Woher das Wort des #Monats #Juni 2023 kommt, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL).
»Das Wort wird häufig mit dem französischen Wort ›mécanique‹ in Verbindung gebracht, das in den französischen Dialekten auch die Bedeutung ›Bremsvorrichtung› aufweist«, erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für #Mundart und #Namenforschung beim #LWL. »Eine Kurzform des Wortes war ›Micke‹, als Langform war das Wort ›Hickemicke‹ gebräuchlich.« Verbreitet war das Wort vor allem im #Plattdeutschen des märkischen Raums sowie in einem westlichen Streifen bis hinunter zur #Schweiz.
Das »Mickenick« bestand aus einem Bremsbalken, 2 #Balkenklötzen und einer #Bremskurbel, mit der die Klötze fest an die Räder geschraubt wurden. Das »Mickenick« war also bereits recht ausgefuchst.