Annähernd 400 Spezialisten der forensischen DNA Analytik tauschten sich anlässlich des 43. Spurenworkshops in der FH aus. Foto: Labcon OWLGmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Spurenworkshop mit 400 Teilnehmern an der FH Bielefeld, 23. bis 25. Februar 2023, Audimax
Bielefeld, 3. März 2023
Die #Fachhochschule (FH) Bielefeld war in der vergangenen Woche Treffpunkt von führenden »German #DNA Profiling« Experten und Vertretern von Rechtsbehörden und Polizeibehörden aus dem Inland und Ausland. Annähernd 400 #Spezialisten der forensischen DNA Analytik, primär aus der DACH Region, tauschten sich anlässlich des 43. sogenannten Spurenworkshops vom 23. bis zum 25. Februar 2023 im Audimax und diversen Seminarräumen der FH aus. Schirmherren des Kongresses waren die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin und die Spurenkommission. Sie ist ein Zusammenschluss rechtsmedizinischer und kriminaltechnischer Institute.
Zentral, wie immer beim Spurenworkshop, war die Präsentation der Ergebnisse der letztjährigen German DNA Profiling-Qualitätskontrollen (GEDNAP), sogenannter Ringversuche. Hierbei geht es darum, dass forensische Labore ihre Leistungsfähigkeit nachweisen können, indem sie unbekannte Proben untersuchen. »Die diesjährigen, sehr guten Ergebnisse haben den hohen Qualitätsstandard der teilnehmenden Labore unter Beweis gestellt«, so Prof. Dr. Carsten Tiemann, der den Spurenworkshop gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Janine Silvery ausgerichtet hat. Tiemann ist Chef der Abteilung »Molekulare #Diagnostik – Forensische DNA Analytik« beim Labor Krone in Bad Salzuflen und zusätzlich Lehrbeauftragter für Molekulare Analytik an der FH Bielefeld.
In seiner Begrüßungsrede hob Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung der FH Bielefeld, weitere Parallelen zwischen der Tagung und der Hochschule hervor: »Als erstes fällt mir die Interdisziplinarität ein, denn ohne die Zusammenarbeit von Menschen aus unterschiedlichen Fachgebieten kommt weder die moderne Rechtsmedizin, noch eine forschende Hochschule wie die FH Bielefeld aus. So mancher Teilnehmer kommt auf dem Spurenworkshop außerdem zurück zu den eigenen Wurzeln, und darüber freuen wir uns ganz besonders, denn der Kontakt zu Alumni ist uns besonders wichtig«, so Schäfermeier weiter. Er spielte damit unter anderem an auf die Absolventinnen des Studiengangs Apparative Biotechnologie, den die FH Bielefeld gemeinsam mit der Universität Bielefeld anbietet.
Auch Richter Jens Gnisa, Direktor des Amtsgerichts Bielefeld, hieß die Gäste herzlich willkommen zu den insgesamt 26 wissenschaftlichen Vorträgen über neue Analysemethoden und Neuigkeiten aus Labor und Rechtsprechung. 12 Themenworkshops und Firmenusermeetings rundeten das Programm des Spurenworkshops ab.
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer umfangreichen Industrieausstellung. Hier präsentierten Test- und Systemhersteller ihre Produkte und Dienstleistungen für die DNA Analyse. Erstmals lobten die Hersteller in diesem Jahr ein Preisgeld für den »Peter Schneider Young Scientist Award« aus. Dieser Preis wurde zu Ehren des 2022 verstorbenen Vorsitzenden der Spurenkommission, Prof. Dr. Peter M. Schneider, für den besten wissenschaftlichen Vortrag vergeben und soll fortan jährlich zum Spurenworkshop verliehen werden. Gewinnerin in diesem Jahr war Valentina Birne vom Institut für Rechtsmedizin Frankfurt, die über Handgelenkssehnen und Fußgelenkssehnen als alternatives DNA Material bei der Identifizierung von Verstorbenen berichtete.