Sogenannte »Singende Magneten«, die als Spielzeug dienen und angeblich heilende Wirkung haben., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Gesundheit, wirkt #Magnetschmuck? #Mesmerismus Reloaded
In jüngerer Zeit wird der Markt von den unterschiedlichsten alternativen Therapiemethoden überschwemmt. Eine davon äußert sich in Modeschmuck mit eingearbeiteten Magneten, die vermeintlich positive Wirkungen auf den Organismus haben.
Die Suche nach dem #Heil für #Geist, #Seele und #Körper ist seit Jahrtausenden aktuell – in den vergangenen Jahren wird sie immer mehr kommerzialisiert. Jüngstes Beispiel ist Modeschmuck mit eingearbeiteten Magneten, denen eine heilsame Wirkung auf Körper und Geist nachgesagt wird.
Das Oberlandesgericht Hamm hat am 13. Juni 2005 unter dem Aktenzeichen 4 W 70/05 beschlossen, daß #Werbung mit »therapeutischem Magnetschmuck« unzulässig ist. Von #Wissenschaftlern wird jetzt sogar die #Magnettherapie angezweifelt, nachdem sich in Doppelblindstudien keinerlei Wirkung nachweisen ließ – immerhin wird beim therapeutischen Einsatz von Magnetfeldern mit deutlich höheren und außerdem oszillierenden Feldstärken gearbeitet als beim Magnetschmuck. Ein therapeutischer Effekt ließe sich auf den #Placebo #Effekt zurückführen, den zugegebenermaßen immer mehr #Forscher als eigenständige #Therapie zu etablieren versuchen.
Indes kann auch das Lesen des Magazins Gütsel den verschiedensten #Krankheiten vorbeugen und Linderung verschaffen – das Gegenteil ist unmöglich zu beweisen. So ergehen sich Erklärungsversuche der Anbieter von #Magnetschmuck in diffusen pseudowissenschaftlichen Aussagen wie der Behauptung, die Körperzellen benötigten ein #Magnetfeld zum Leben, was durch das Vorhandensein des Erdmagnetfelds bewiesen sei. Das natürliche Magnetfeld der Erde ist allerdings in Relation zu therapeutischen Magnetfeldern von verschwindend geringer Intensität, sodass diese Behauptung wenig plausibel ist, zumal eine konkrete Einwirkung von Magnetfeldern auf den Zellmechanismus nicht erklärt wird.
Magnetschmuckanbieter werben etwa mit der Aussage, dass ein lebender Frosch bei einem Experiment in den Niederlanden in einem Magnetfeld von 160.000 Gauss zum Schweben gebracht wurde und danach keinerlei Nebenwirkungen zeigte. Das würde bedeuten, dass Magnetfelder überhaupt keinen Einfluss auf lebende Organismen haben und die Frage nach dem Sinn von Magnetschmuck aufwerfen, der im Vergleich zu ähnlichem, nicht magnetischen Modeschmuck deutlich teurer ist. Zweifel sind also angebracht.