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Leichte Aktivierung bei milden Verlaufsformen von #Chronischem #Erschöpfungssyndrom und #Fibromyalgie
Konstanz, 9. Februar 2023
#Betroffene eines CFS/ME oder einer Fibromyalgie leiden nicht nur einer fortwährenden Erschöpfung, sondern auch an markanter und lähmender Belastungsintoleranz. Bereits kleine körperliche und geistige #Anstrengungen können die Symptomatik klar verschlechtern. Dennoch ist es gerade bei leichten und mittelgradigen Verlaufsformen angezeigt, ein Energiemanagement zu betreiben und eine mit einer milden und angemessenen Aktivierung Lebensqualität zurückzugewinnen. Auf diese Strategie des sogenannten »Pacings« macht der Leiter der bundesweiten tätigen Selbsthilfehilfeinitiative zu Chronischem Erschöpfungssyndrom und Fibromyalgie, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung aufmerksam: »Im Wesentlichen geht es um einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit den verbliebenen Ressourcen. Die Krankheitsbewältigung kann besser gelingen, wenn man zumindest noch bestehende Kraftreserven regelmäßig nutzt und am Laufen hält – ohne sich dabei zu überfordern oder gar zu sehr zu belasten. Hierfür ist es vor allem wichtig, sich selbst und die eigenen Grenzen unter dem Gesichtspunkt der Erkrankung und ihrer Auswirkungen auf die eigene Leistungsfähigkeit kennenzulernen und zu erspüren, um ein Gefühl zu bekommen, was mir möglich ist – und wann etwas zu viel wird. Schlussendlich bedeutet ‚Pacing‘ auch, sich auf das zu besinnen, was geht. Und nicht an dem zu verzweifeln, was nicht mehr gelingt. Tatsächlich gehört dazu auch, die Sinnhaftigkeit des Lebens nicht im Leiden zu sehen, sondern in kleinen Dingen, die uns ermutigen«.
Dieser Perspektivenwechsel falle aber gerade in der heutigen Zeit schwer, weil wir hohe Anforderungen an uns stellen und gleichsam der gesellschaftliche Erwartungsdruck des ständigen Funktionierens auch mit sozialem Ansehen und Anerkennung verbunden scheint. Der Psychologische Berater Dennis Riehle leidet seit 2014 an CFS und Fibromyalgie und weiß daher aus eigener Erfahrung und der Begleitung von mittlerweile mehr als 5.000 Betroffenen um diesen Umstand des gekränkten Selbstwertes durch solche Krankheiten: »Wir können mit Verlusten wie dem unerwarteten Nachlassen von physischer oder psychischer Energie nur sehr bedingt umgehen. Insofern braucht es auch ein Umformulieren von Glaubenssätzen und das bewusste Erlernen von Rücksichtnahme mit meinem Ich, welches sich durch ein CFS oder eine Fibromyalgie eben schlagartig verändert. Anpassung ist für Gewohnheitstiere wie den Menschen ein große Anforderung und benötigt Zeit und Geduld. Dass wir diese nicht haben, wenn sich von heute auf morgen – beispielsweise nach einer Infektion, einer Impfung oder einer schweren körperlichen oder seelischen Erkrankung – eine bleierne Erschöpfung über uns legt und wir vor der Tatsache stehen, dass eine Zäsur und ein Umbruch stattfinden«, führt der Personal Coach hierzu weiter aus. Und er meint abschließend: »Wir müssen Sensitivität für die eigene Tankfüllung entwickeln, damit wir stets aktuell Bescheid wissen, wie viel Sprit wir noch haben, der Organismus und Geist antreibt. Denn auch ein Auto würden wir ja kurz vor Null einmal stoppen!«.
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