Ursula Pasch (Verkehrsverein Bielefeld), Thorsten Kausch (Stadtmanufaktur GmbH), Regine Tönsing (DEHOGA Ostwestfalen), Sven Dodenhoff (Stadt Bielefeld) und Frieda Wieczorek (Shademakers Carnival Club) beim Premierenabend der »Bielefelder Stadtgespräche« im Theater am Alten Markt. Foto: Verkehrsverein Bielefeld, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#Bielefeld, Bielefelder Stadtgespräche, Ideen für unsere Plätze,Premiere für eine neue Veranstaltungsreihe des Verkehrsvereins Bielefeld im Theater am Alten Markt
Bielefeld, 26. Oktober 2022
Am Dienstag, 25. Oktober 2022, startete eine neue Veranstaltungsreihe des Verkehrsvereins Bielefeld mit dem Titel Bielefelder Stadtgespräche. Vor 150 Mitgliedern und Freunden des Verkehrsvereins lieferte ein inspirierender Impulsvortrag den Input für fachliche Diskussionen und angeregten Austausch. Beim #Premierenabend im #Theater am Alten Markt ging es um neue Ideen für Bielefelds Plätze.
Als vortragenden Experten konnte der Verkehrsverein für die erste Veranstaltung Thorsten Kausch gewinnen, der seit 2016 Geschäftsführender Gesellschafter der Stadtmanufaktur GmbH in Hamburg ist [Oh je. Anm. d. Red.].
Blick über den Tellerrand
»Der Verkehrsverein Bielefeld vertritt seit Jahrzehnten die Interessen der Bielefelder Tourismuswirtschaft, des Handels, des Handwerks, der Kultur und der Stadtgesellschaft«, brachte Ursula Pasch, Vorsitzende des Verkehrsvereins Bielefeld, in ihrer Begrüßungsrede das Selbstverständnis des Vereins auf einen kurzen Nenner und fuhr fort: »Mit den Bielefelder Stadtgesprächen möchten wir Sie zukünftig 2 mal im Jahr einladen, um Impulse zu aktuellen Themen unserer Stadt zu setzen. Gerade jetzt braucht es neue Ideen, Anregungen und konstruktive Diskussionen. Dabei stehen heute Bielefelds Plätze im Fokus. Welche Chancen bieten diese Plätze, wie können sie aktiv genutzt werden und welche Konzepte braucht es dafür?«
Mit dieser Frage leitete Pasch zum Impulsvortrag von Thorsten Kausch über, der Bielefeld sehr gut kennt, weil er den Start des Bielefelder Stadtmarkenprozesses im Jahr 2016 begleitet hat.
Stadt als Bühne
»Städte stehen im Wettbewerb als Wirtschaftsstandorte, #Shopping Ziele, Wohnorte und touristische Destinationen. Erlebnisräume und Events leisten einen relevanten Beitrag zur unverwechselbaren Positionierung einer Stadt«, eröffnete Kausch seinen Vortrag und weiter: »Durch die Kraft der Inszenierung erhalten Räume neue Funktionen. Sie werden zu Bühnen für die Gesellschaft und zum Ausdruck der Stadtmarke. Es braucht eine Choreographie, entlang derer Stadträume bespielt werden, um sich zu einer Gesamtinszenierung der Stadt verbinden zu können. Dabei kommt Qualität vor Quantität. Sinnstiftende und identitätsstiftende Veranstaltungen sollen das Stadtbild von Bielefeld prägen.« Kausch präsentierte dem Publikum Beispiele für gelungene Ideen und Konzepte in anderen Städten, bevor er mit Blick auf die wichtigsten Bielefelder Plätze die Frage stellte, ob diese Räume derzeit optimal genutzt werden.
Klosterplatz, Hotspot in Bielefeld
Mithilfe einer digitalen Abstimmung im Publikum konnte eine insgesamt mittelmäßige Zufriedenheit mit der derzeitigen Nutzung der Bielefelder Plätze festgestellt werden. Anschließend wurde, ebenfalls per digitaler Umfrage, der Klosterplatz als öffentlicher Raum mit besonders viel Potenzial für die Innenstadtentwicklung ermittelt. Weiterhin wurden dem Klosterplatz Adjektive zugeordnet: Gemütlich, historisch und zentral auf der einen Seite, langweilig und verlassen auf der anderen. Auch die Frage, welche Funktionen sich das Publikum für den Klosterplatz vorstellen kann, wurde per Abstimmung beantwortet: Raum für Begegnung und Aufenthalt, Ort für Märkte und Handel, Platz für gastronomische Angebote.
Auf Grundlage dieser Ergebnisse kam Thorsten Kausch auf der Bühne mit Akteurinnen und Akteuren aus der Stadtgesellschaft ins Gespräch, die die Ergebnisse der Publikumsumfrage aus ihrer Sicht bewerteten und spontan Herausforderungen und Chancen für den Klosterplatz sowie weitere Bielefelder Plätze formulierten. Sven Dodenhoff vom Bauamt der Stadt Bielefeld stellte fest, dass der Klosterplatz, der unter anderem als Schulhof, Parkraum für die angrenzende Kirchengemeinde, Wohnort und Erlebnisraum dient, exemplarisch für die vielen Nutzungsansprüche steht, die an einen Platz gestellt werden. Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin #DEHOGA Ostwestfalen, stimmte zu und erinnerte daran, dass der »Abendmarkt« eine große Chance für den Klosterplatz gewesen sei – gleichzeitig aber leider auch Auslöser für zahlreiche Beschwerden Anwohnender. Auch nach Meinung von Frieda Wieczorek, Shademakers Carnival Club, ist der Klosterplatz ein spannender Ort, aus dem aus Sicht einer Veranstalterin viel gemacht werden kann. »Das Potenzial des Klosterplatzes ist enorm«, stimmte Ursula Pasch zu.
Auch das Publikum nutzte die Gelegenheit für Fragen und Anregungen, sodass die Veranstaltung schließlich den Charakter einer offenen und produktiven Diskussionsrunde annahm, der auch während vieler Gespräche im Foyer erhalten blieb, mit denen der Abend seinen Ausklang fand.