Weltkatzentag, alle Hauskatzenbesitzer können einen Beitrag zum Wildkatzenschutz leistenZoom Button

Wildkatze im Wald. Foto: Thomas Stephan, BUND, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Weltkatzentag, alle Hauskatzenbesitzer können einen Beitrag zum Wildkatzenschutz leisten

Weltkatzentag, alle Hauskatzenbesitzer können einen Beitrag zum Wildkatzenschutz leisten

Berlin, 5. August 2022

Am 8. August 2022 ist Weltkatzentag. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert an diesem Tag an alle #Hauskatzenbesitzer, ihre freilaufenden Lieblinge kastrieren zu lassen – als Beitrag zum #Katzenschutz, #Artenschutz und Wildkatzenschutz.

#Hauskatzen sind das beliebteste Haustier der Deutschen: Ganze 16,7 Millionen Stubentiger gibt es hierzulande. »Katzen schenken ihren Menschen Freude und Gesellschaft und machen sich auf Höfen als Mäusejäger nützlich. Doch Katzenhalter tragen auch Verantwortung für ihre Katzen«, erklärt Susanne Steib, Wildkatzenexpertin vom #BUND Landesverband Hessen. »Katzen mit Freigang machen gerne Jagd auf Vögel, Eidechsen und andere Kleintiere. Und unkastrierte Freigänger tragen zur Vermehrung von verwilderten Streunerkatzen bei.« Auch in Deutschland gibt es viele verwilderte Hauskatzen, Schätzungen gehen von 2 Millionen Streunern aus.

Streunerkatzen sind oft krank und unterernährt und vermehren sich rasant. Abgesehen von diesem Katzenelend erbeuten sie viel öfter Vögel und andere Tiere, weil sie nicht gefüttert werden. Und sie stellen noch aus einem anderen Grund ein Problem dar: Sie können eine Bedrohung für die geschützte Europäische Wildkatze darstellen. »Verwilderte #Hauskatzen können sich mit Europäischen Wildkatzen verpaaren. Daraus entstehen sogenannte Hybride, die eine Gefährdung für die Wildkatzenbestände sein können«, so Steib weiter. Genetische Untersuchungen zeigen, dass die Wildkatzen in großen Waldgebieten wie in der Eifel, im hessischen Bergland oder Hainich noch echte Wildkatzen sind. Doch beispielsweise in einigen Gebieten Baden-Württembergs wurden in den letzten Jahren besorgniserregend viele Hybridkatzen nachgewiesen. Schottland ist laut BUND ein Extrembeispiel, weil es dort mittlerweile praktisch nur noch Hybride und gar keine echten Wildkatzen mehr gibt.

»In Deutschland sind wir davon aber noch weit entfernt. Doch auch hier sollten wir wachsam bleiben. Alle Katzenfreunde können ganz praktisch zum Schutz der Wildkatze beitragen: Indem sie ihre Hauskatzen kastrieren oder sterilisieren lassen«, so die Wildkatzenexpertin mit Blick auf den von vielen Experten und Organisationen empfohlenen Eingriff. »Die Kastration beziehungsweise Sterilisation von freilaufenden Hauskatzen hilft dem Vogel- und Artenschutz und schützt Europäische Wildkatzen vor Hybridisierung.« In einigen Kommunen gibt es bereits Katzenschutzverordnungen, in denen die Kastration von Freigängern vorgeschrieben ist. Wo dies nicht der Fall ist, sollten Katzenhalter dies freiwillig tun. Auch das Einfangen, Kastrieren und wieder Freilassen von verwilderten Hauskatzen durch örtliche Tierschutzvereine ist eine wichtige Maßnahme.

Hintergrund Wildkatze

Europäische Wildkatzen sind echte Wildtiere und sind laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Unsere Hauskatzen stammen nicht von der Wildkatze ab, sondern von der Afrikanischen Falbkatze. Hauskatzen wurden erstmals von den Römern nach Mitteleuropa gebracht.

Wildkatzen unterscheiden sich optisch von Hauskatzen vor allem durch den buschigen Schwanz mit dunkel abgesetzten Ringen und die verwaschene cremefarbene Färbung. Sie sind nicht zähmbar, ausgesprochen scheu, meiden menschliche Siedlungen und leben versteckt und zurückgezogen in unseren Wäldern. Ursprünglich war die Wildkatze in ganz Deutschland heimisch, Schätzungen gehen derzeit von rund 6.000 bis 8.000 Wildkatzen im gesamten Bundesgebiet aus.

Vor 100 Jahren fast ausgerottet, kommen sie heute wieder in allen Flächenländern außer Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern regional vor. Wildkatzen sind auf vernetzte, naturnahe Laubwälder und Mischwälder angewiesen und verlassen die schützende Deckung nur ungern. Ihre Hauptbedrohung ist der Straßenverkehr und die Zerstückelung ihrer Lebensräume durch Agrargebiete, Siedlungen und Verkehrswege. Hybridisierung mit Hauskatzen kommt als Bedrohungsfaktor hinzu, hierzu gibt es weiteren Forschungsbedarf.

Steckbrief zur Wildkatze, mehr

Ausflugstipps

Sie möchten Wildkatzen näher erleben? Tipps finden Sie hier

Schutz vorm Aussterben – ein Rettungsnetz für die Wildkatze: Der BUND arbeitet mittlerweile in 11 Bundesländern an einem Rettungsnetz für die Wildkatze. Unser Ziel: Die Wildkatze soll sich neue Lebensräume erobern und sich wieder ausbreiten können. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Denn wo sich die anspruchsvolle Wildkatze wohlfühlt, finden auch zahlreiche andere gefährdete Arten eine Heimat, mehr

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
 
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