Nasser Mohammed. Foto: RTL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Katar, »Wir haben existenzielle Angst vor Bestrafung und Tod«
Im #November steigt die #Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Der #Wüstenstaat präsentiert sich weltoffen, die #FIFA möchte den Fußball in den Vordergrund stellen. Doch das #Emirat steht wegen gravierender Menschenrechtsverletzungen seit Jahren in der Kritik. #Gleichgeschlechtliche #sexuelle Handlungen sind verboten und können mit Auspeitschen, mehrjährigen Freiheitsstrafen und theoretisch sogar dem Tod geahndet werden. Doch welchen Schikanen die »LGBTIQ+*« »Gemeinschaft« in Katar tagtäglich ausgesetzt ist, dringt nach wie vor nur selten nach außen. Den Reportern Jonas Gerdes und Timo Latsch ist es erstmals gelungen, homosexuelle Kataris vor der Kamera zur schwierigen Lage in ihrer Heimat zu befragen. Aus Angst vor strafrechtlicher Verfolgung und weitreichender Überwachungsmöglichkeiten der Regierung kommunizieren die Einheimischen zum Teil nur mit Hilfe von Codewörtern über ihre #Sexualität, die Vorgespräche mit den Reportern fanden über verschlüsselte Messenger-Dienste statt. Zum Interview erscheinen sie an geheimen Orten in Europa und Asien.
#RTL zeigt die Reportage »Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar« in der Nacht auf den 23. Juni 2022 um 0.20 Uhr erstmals in Gänze in einem RTL Nachtjournal Spezial sowie in weiteren Auszügen in den Nachrichten und Magazinen von #RTL und #NTV. Eine Wiederholung ist am 23. Juni 2022 um 15.40 Uhr in einem »News Spezial« bei NTV zu sehen. Im Anschluss ist die Reportage außerdem auf RTL+ abrufbar.
Die Reportage ist Teil der »Woche der Vielfalt«, in der RTL Deutschland vom 20. bis zum 26. Juni 2022 das Thema »LGBTIQ+« in den Mittelpunkt seiner umfangreichen Inhaltsangebote stellt.
»Wir haben existenzielle Angst vor Bestrafung und Tod, denn was wir in unserer Jugend gelernt haben, ist, dass schwul sein eine Verirrung ist, nichts Natürliches«, so ein Katarer gegenüber den Reportern über die systematische Diskriminierung #Homosexueller in seiner Heimat. Berichte über die Frustration unterdrückter #Liebe sowie traumatische Szenen der offenen Schikane durch staatliche Behörden gehören unter anderem zu den vielen bewegenden Erzählungen, die während der Reportage festgehalten wurden. »Ich will nicht alt werden, ohne jemanden an meiner Seite zu haben. Wenn ich mit meiner Familie in einer Mall bin und ein Ehepaar sehe, das Händchen hält, dann kommt extremer Frust, Wut und Neid in mir auf«, erzählt einer der Einheimischen. „Da» Schlimmste ist, wenn ich reise und dann nach Katar zurückkomme und durch den Zoll muss« schildert zudem ein transsexueller Katari und berichtet von seinen Erfahrungen: »Sie brachten mich zur Polizeiwache und rasierten meinen Kopf. Nach ein paar Stunden ließen sie mich gehen. Als das passierte, verlor ich jegliche Hoffnung in das System. Diese Menschen sollen uns beschützen, aber sie tun das komplette Gegenteil.«
Timo Latsch, stellvertretender Ressortleiter #Sport bei RTL News: »Für mich steht Fußball vor allem für Spaß, Fairness und Vielfalt: Das Regime in Katar tut dies nicht. Deshalb möchte ich als Mitglied der ›LGBTIQ+‹ Familie diese #FIFA #WM nicht unterstützen und werde zum ersten Mal seit 2006 nicht als Sportreporter vor Ort sein, um über Fußball zu berichten.«
Jonas Gerdes, RTL und NTV Reporter: »Wir haben seit Januar recherchiert, um das Vertrauen von Menschen aus der ›LGBTIQ+‹ Gemeinschaft zu gewinnen. Ich bin erschüttert, wie dramatisch die Lage für sie im WM-Land wirklich ist. Offiziell bekennt sich die FIFA zur Einhaltung aller international anerkannten Menschenrechte und setzt sich für den Schutz dieser Rechte ein, in Katar tut sie das bislang zu wenig.«
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