Kölner Vokalsolisten. Foto: Christian Palm, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Zamus, Early Music Festival, 20. bis 28. Mai 2022, Köln, »Evolution«
In 3 Tagen startet die 12. Ausgabe des neuntägigen Zamus Early Music Festival, das sich in diesem Jahr dem großen Thema »Evolution« in der (Alten) Musik widmet bis musikalisch, spielerisch, diskursiv und forschend.
Der Festivalleiter Ira Givol, die Zamus Geschäftsführerin Mélanie Froehly sowie das gesamte zamus-Team freuen sich auf 19 Konzerte mit herausragenden internationalen und regionalen Künstler:innen und deren renommierten Ensembles bis und auf ein neugiergies Publikum.
Festival Start ist am Freitag, 20. Mai 2022, um 19.30 Uhr, im Ventana in Sülz mit der Uraufführung »Händel im Affekt«, ein Selbsterfahrungsseminar für 8 Stimmen a cappella und ein Donnerblech von und mit The Present.
Das Berliner Vokalensemble steht für Neugier, Offenheit und Experiment. In seinem neuesten a cappella Programm »Händel im Affekt« werden Werke von Georg Friedrich Händel mit Neuer Musik von Georges Aperghis, Cathy Berberian, Luciano Berio, Steve Reich und Lucia Ronchetti verknüpft, wobei sich ein Wechselbad der Affekte entfaltet. Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro, Kooperation mit Internationale Händel Festspiele Göttingen.
»Lachrimae or Seven Tears«
In höchstem Maße klangsinnlich ist John Dowlands Zyklus »Lachrimae or Seven Tears« bis in dem es wahrlich Tränen regnet. Bei 21 Tänzen in 60 Minuten durchleben wir eine wahre Achterbahn der Gefühle. Die »Klage« gerät zum zeitlosen Ausdruck menschlicher Empfindung, der sich durch die Musikgeschichte verfolgen lässt. Das bringen das Capriccio Stravagante Renaissance Orchestra und sein künstlerischer Leiter, der US Amerikaner Skip Sempé, einer der besten Cembalisten und bedeutende Figur der internationalen Alte-Musik-Szene, eindringlich zur Geltung.
Samstag, 21. Mai 2022, 19 bis 20.15 Uhr, Ventana, Elisabeth von Mumm Platz 4, 50937 Köln, »Lachrimae 1604«, Tour de force der Emotionen, Capriccio Stravagante Renaissance Orchestra, Skip Sempé Leitung, Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro
»The City of Ladies«
Ein musikalischer Lobpreis der Frau, mit Werken französischer Komponisten des 15. Jahrhunderts. Literarische Grundlage für den musikalischen Bogen, den das Ensemble Servir Antico vom ausgehenden Mittelalter bis heute spannt, ist das visionäre Werk ’Le Livre de la Cité des Dames‘ (1405) der bedeutenden Schriftstellerin Christine de Pizan. Ihre ’Stadt der Frauen‘ ist eine imaginäre Stadt, in der jeder Baustein aus der Geschichte einer Frau besteht bis als Fundament einer Gesellschaft, in der Frauen ebenso respektiert sind wie Männer.
Samstag, 21. Mai 2022, 21 bis 22 Uhr, Ventana, Elisabeth von Mumm Platz 4, 50937 Köln, Servir Antico, Catalina Vicens Leitung, Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro, Kombiticket (für den 21. Mai 2022) 30 Euro, ermäßigt 18 Euro
Zamus Early Music Marathon
Schwanthaler Trompetenconsort, Ensemble ConTrastes, Duo Enßle bis Lamprecht, Altera Pars, Alta Bellezza, Solisten der Rheinischen Kantorei und »Das Kleine Konzert«
Sonntag, 22. Mai 2022, 13 bis 21.15 Uhr, Balloni, Ehrenfeldgürtel 96, 50823 Köln, Artheater, Ehrenfeldgürtel 127, 50823 Köln, 6 Konzerte mit einem Tagesticket, 29 Euro, ermäßigt 19 Euro, Einzelkonzert 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
»All creatures now«
Direkt neben dem Kölner Zoo befindet sich die historische Tankstelle Zoogarage. Dort präsentieren die als a-capella-Spezialisten bekannten Kölner Vokalsolisten zusammen mit Yuval Dvoran an der Laute ein Tier- und Natur-Panorama, in dem von der Ameise bis zum Adler mehrere Tierarten zu Wort kommen. Werke u.a.von William Byrd, Orlando Gibbions sowie Motetten von Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein umrahmen John Bennets titelgebendes »All creatures now«.
Dienstag, 24. Mai 2022, 19 bis 20 Uhr, Zoogarage, Stammheimer Straße 9, 50735 Köln, Kölner Vokalsolisten. Yuval Dvoran Laute, Eintritt 25 Euro, ermäßigt 18 Euro (inklusive 1 Snack und 1 Getränk), die Location der historischen Zoogarage wird von Design Studenten der KISD mit einer Rauminstallation gestaltet.
»I have done with Phrases«
Der Sänger und Multi Instrumentalist Tobias Schlierf und die Mezzosopranistin und Lautenistin Effi Minakouli bilden zusammen mit den zeitgenössischen Komponistinnen Theodora Panagopoulou und Sofia Kamayianni das Ensemble in-between. Schubladen, Kategorien und Distanzen werden in ihrem Programm, bei dem mittelalterliche Klänge wie Francesco Landinis (1325 bis 1397) »Ecco La Primavera« auf Elektronik treffen, aufgelöst bis was davon ist zeitgenössische und was mittelalterliche Musik?
Dienstag, 24. Mai 2022, 20.30 bis 21.30 Uhr, Zoogarage, Stammheimer Straße 9, 50735 Köln, In Between, Tobias Schlierf Leitung, Eintritt 25 Euro, ermäßigt 18 Euro (inklusive 1 Snack und 1 Getränk), Kombiticket (für den 24. Mai 2022) 35 Euro, ermäßigt 25 Euro
Zamus Musiklabor
Richard Gwilt, Leonard Schelb, Clara Blessing, Melanie Wald-Fuhrmann, Eckart Altenmüller, Peter van Heyghen. A snapshot of where we stand in early music and where we are heading.
Mittwoch, 25. Mai 2022, 10 bis 16.40 Uhr, Zoogarage, Stammheimer Straße 9, 50735 Köln, Symposium und Mittagskonzert, 13 bis 13.50 Uhr, »Stopover evolution«, Eintritt frei bis live vor Ort und #online über #Zoom, in englischer Sprache, Anmeldungen für kostenfreie Karten online für die #Online oder Vor Ort Teilnahme
»Dafne«, Rekonstruktion einer verlorenen Oper
Der griechische Mythos um die Nymphe Daphne steht im Zentrum des Musiktheaterwerks von Heinrich Schütz, der im November 2022 seinen 350. Todestag hat. »Dafne« wird als erste deutsche Oper betrachtet. Allerdings ging das 1627 in Torgau (Sachsen) uraufgeführte Werk im 30 jährigen Krieg verloren. Erst 2007 konnte es wiederhergestellt werden. Zum Schütz Jahr machte sich Roland Wilson, der Leiter von Musica Fiata, nun seinerseits an eine Rekonstruktion.
Mittwoch, 25. Mai 2022, 19.30 bis 20.50 Uhr, Ventana, Elisabeth von Mumm Platz 4, 50937 Köln, Uraufführung (zum 350. Todesjahr von Heinrich Schütz), Musica Fiata, Roland Wilson Leitung, Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro (das Konzert wird von WDR 3 mitgeschnitten)
»Macchine«, Musik und Wissenschaft aus der Zeit Leonardos
Den Verbindungen zwischen Wissenschaft und Musik zur Zeit Leonardo da Vincis spürt das Renaissance-Ensemble Lucidarium anhand nur wenig bekannter italienischer Komponisten des 15. und 16. Jahrhunderts nach. Unter der Leitung der Flötistin Avery Gosfield bringt Lucidarium Leonardo da Vincis ganz spezielle Instrumente und musikalische »Maschinen« zum Klingen.
Donnerstag, 26. Mai 2022, 19.30 bis 20.30 Uhr
Kartäuser Kirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln, Lucidarium, Avery Gosfield, Leitung20 / 12 € (Das Konzert wird von WDR 3 mitgeschnitten)
»Cello Evolution«, durch den Spiegel der Zeit
Wechselnde Stimmungen durchdringen sich in der Suite für Violoncello solo Nummer 3 von Johann Sebastian Bach, die in drei verschiedenen Fassungen erklingt bis und zwar nicht hintereinander, sondern miteinander verflochten bis interpretiert von Studenten der Hochschule für Musik und Tanz und Rainer Zipperling. Jede Fassung wird mit anderen historischen Instrumenten und in verschiedenen Stimmhöhen aufgeführt: 400, 415 und 430 Hertz. So entsteht ein Labyrinth der Zeiten und Räume, schwebend zwischen Instrumenten, Jahrhunderten, wechselnden Stimmhöhen und Emotionen.
Freitag, 27. Mai 2022, 17 bis 18 Uhr, Kammermusiksaal, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumen 87, 50668 Köln, Uraufführung, Studenten des Instituts für historisch informierte Interpretationspraxis aus den Klassen Prof. Richard Gwilt, Prof. Gerald Hambitzer, Prof. Michael Borgstede und Prof. Rainer ZipperlingEintritt frei bis Anmeldungen für kostenfreie Karten online
»Leipziger Metamorphosen«, zwischen Bach und Mendelssohn
Elicia Silverstein, Alexandra Nepomnyashchaya, Kölner Akademie, Michael Alexander Willens Leitung. Die Kölner Akademie mit Elicia Silverstein an der Violine und Alexandra Nepomnyashchaya am Fortepiano nehmen den Schaffensort Bachs und Mendelssohns als Dreh- und Angelpunkt ihres Programms und bewegen sich in Leipzig zwischen den Zeiten und den Werken der beiden großen Komponisten.
Freitag, 27. Mai 2022, 19.30 bis 20.30 Uhr, Ventana, Elisabeth von Mumm Platz 4, 50937 Köln, Erstaufführung, Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro
Zamus Family, »Einmal Baum sein«
Können Pflanzen Musik hören? Das Duo Musica Vanta lädt im Familienkonzert ein zu spannenden Versuchsanordnungen: Wie nimmt ein alter Ahorn die Entwicklung der Musik im Laufe seiner Lebenszeit wahr und wie verändern sich die auf ihn einwirkenden Klangwelten? Davon erzählen Caroline Andreas und Mara Scholl mit Blockflöten und (Barock-)Cello, und da der Ahornbaum über 600 Jahre alt ist, ist einiges zu erleben. Die Zeitspanne erstreckt sich vom Mittelalter bis zur Moderne, wodurch die Klanglandschaften, durch die Musica Vanta streift, höchst vielfältig ausfallen: von Georg Friedrich Händel über Jacob van Eyck bis zu #Folk Songs.
Samstag, 28. Mai 2022, 11 bis 12 Uhr, Zamus, Heliosstraße 15, 50825 Köln, Familien Mitmach Konzert für Kinder ab 5 Jahren, Musica Vanta 8 Euro, Einzelticket, 20 Euro, Familienticket (3 Kinder und 2 Erwachsene)
»Ping Pong«, Flautando Köln
Zum experimentellen Schlagabtausch lädt das Blockflötenensemble Flautando Köln mit Gesang von Ursula Thelen, inklusive chronologischer Schmetterbälle beginnend bei King Henry VIII. über J. S. Bach und Ernest Krähmer bis zu dem Zeitgenossen Ulrich Schultheiß. Dabei behalten sie die Evolution dieses vielseitigen Instruments und die dazugehörige Literatur stets im Blick, denn längst versteht sich die Formation als Experimentallabor für Blockflötenklang.
Samstag, 28. Mai 2022, 17.30 bis 18.30 Uhr, Friedenskirche, Rothehausstraße 54 a, 50823 Köln, 4 Flötistinnen, mehr als 40 Flöten und ein Ping Pong Spiel, Eintritt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro
Zum Festival Finale am 28. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Ballonie gibt es ebenfalls eine Uraufführung »Fish ’n’ Chip bis Quo Vadis?«
Die Koproduktion von Musikern des Zamus Kollektivs und den Theatermachern und Musikern des Ensembles Honolulu Star Productions fragt: »Quo vadis, historische Aufführungspraxis?« und erzählt die Geschichte einer Amöbe mit KI als Begleiter bis musikalisch untermalt von Akkordfolgen über Machaut bis Crumb. Eine Musiktheaterproduktion, die viele Facetten des diesjährigen Festivalthemas »Evolution« auf überraschende Weise zusammenbringt und humorvoll bis tiefgründig beleuchtet.