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Dr. Christoph Ramcke. Bild: BGF Aktiv GmbH, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Sind wir abhängig von Zucker?

Sind wir abhängig von Zucker?

Zucker gehört in die Ernährung, aber es ist doch sehr einfach die empfohlene Menge zu überschreiten. Die WHO empfiehlt maximal 50 Gramm zusätzlich zugeführten Zucker pro Tag, teilweise sogar nur 25 Gramm, welche ungefähr 5 Prozent des täglichen Energiebedarfs decken.

Somit liegt die jährlich empfohlene Menge bei entweder 18 Kilogramm oder 9 Kilogramm. In Deutschland lag 2019/20 die durchschnittliche Menge an Zucker pro Kopf, die zusätzlich zugeführt wird, bei 33,8 Kilogramm pro Jahr. Dies sind 92 Gramm oder auch ungefähr 31 Würfeln Zucker pro Tag. Im Vorjahr waren es noch 34,6 Kilogramm. Zwischen 1960 und 2005 ist der Zuckerkonsum pro Kopf weltweit durchschnittlich von 32,4 Kilogramm pro Jahr auf 40,7 Kilogramm gestiegen. Wenn Zucker über die Nahrung aufgenommen wird, kommt es zur Ausschüttung von Glückshormonen, wie Dopamin, wodurch das Belohnungssystem aktiviert wird. Es werden hierbei dieselben Hirnareale aktiviert, wie bei Alkohol und anderen Drogen.

»Nun ist es allerdings doch so, dass sich Zucker in sehr viel mehr Nahrungsmitteln versteckt, als man es vermutet. Beispielsweise in sehr vielen abgepackten Brotsorten. Das liegt daran, dass Zucker hervorragend konserviert und ein großer Geschmacksträger ist. Der günstige Preis des Zuckers trägt hierzu natürlich stark bei«, sagt der Doktor der Sportwissenschaft, Christoph Ramcke. Der größte Teil von diesem zusätzlich zugeführten Zucker, auch freier #Zucker, sind Süßwaren mit 36 Prozent. Auch jetzt zur Osterzeit wird der Zuckerkonsum demnach wieder steigen. Danach folgen Fruchtsäfte mit 26 Prozent und Limonaden mit 12 Prozent.

In Deutschland führt hauptsächlich der hohe Zuckerkonsum zum Übergewicht. Bereits eine handelsübliche Zufuhr gesüßter Getränke, wie Softdrinks und zusätzlich gezuckerter Säfte, kann dazu führen, dass sich die körpereigene Fettproduktion in der Leber verdoppelt. »Was hier nicht vergessen werden darf ist, dass durch Bürojobs oft die Bewegung dezimiert wird. Durch die wenige Bewegung füllen sich die Zuckerspeicher schneller, da weniger Kalorien verbrannt werden. Der überschüssige Zucker wird dann in Fett umgewandelt. Die hohe Zuckerzufuhr kann auch zu der Entstehung von Übergewicht und zahlreichen Erkrankungen, wie Diabetes, die mit diesem in Verbindung stehen, führen. Es wird dann kritisch, wenn man mehr Zucker aufnimmt als man verbrennt.«

Die Bewegungsempfehlung der WHO für 18 bis 64 Jährige gibt pro Woche mindestens 2,5 bis 5 Stunden körperliche Aktivität vor. Laut dem Robert Koch Institut befolgen nur 22,6 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren die Empfehlung der körperlichen Aktivität. »Eine Reduktion von Zucker ist also durchaus sinnvoll. In den letzten Jahren sind die Werte des Zuckerkonsums gesunken, reichen tut dies aber noch nicht. Eine weitere Senkung von 25 Prozent des Konsums ist empfehlenswert. Auch die Bewegung sollte niemals vernachlässigt werden. Hierbei ist vor allem wichtig, dass man den Spaß daran nicht verliert. Gesundheit darf Spaß machen«, empfiehlt Herr Dr. Christoph Ramcke.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung

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