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Lesetipps für Gütersloh der Mayerschen Thalia, April 2022
Tamina Kallert, »Und dann kommt das Meer in Sicht«
Auf ihre typisch herzliche, emotionale und direkte Art erzählt Tamina Kallert neue unterhaltsame Geschichten über das Reisen. Sie berichtet von herzerwärmenden und auch skurrilen Begegnungen mit Menschen, von Naturerfahrungen und Eigenheiten verschiedener Landstriche, denn – trotz Stillstand im Leben können wir immer wieder aufbrechen ins Neue. Auch sie wurde durch Corona ausgebremst und umso mehr macht Tamina Kallert deutlich, dass besondere Reiseerlebnisse und vor allem persönliche Begegnungen wichtige Ressourcen sind. Wie es ihr persönlich erging und wie wir alle von mehr Selbstbestimmung und Selbstfürsorge profitieren können, zeigt sie in ihrem neuen Buch. Ihr Motor sind und bleiben dabei Lebensfreude, Optimismus und die Lust auf Reisen Neues zu entdecken.
Kösel, 208 Seiten, gebundene Ausgabe, 20 Euro
Carole Johnstone, »Das Spiegelhaus«
Ein vielschichtiger, bis ins kleinste Detail ausgefeilter psychologischer Spannungsroman über die Kraft der Fantasie und den Preis der Freiheit.
In der Westeryk Road Nummer 36, am Rand von Edinburgh, steht ein imposantes Anwesen, mit vielen verwinkelten Gängen, mit dunkelroten Wänden und versteckten Zimmern. Dies war das Zuhause der Zwillingsschwestern Cat und El, die es liebevoll »Spiegelhaus« nannten. Hier gab es für die Mädchen einen besonderen Ort: Jede Nacht stiegen sie die Treppe hinab, öffneten die schwere Holztür und betraten einen geheimen Raum, in dem sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten.
20 Jahre später kehrt Cat in das Haus ihrer Kindheit zurück. Denn ihre Zwillingsschwester El ist verschwunden. Was Cat nicht weiß: Els Verschwinden ist kein Zufall, sondern Teil eines Plans, der enthüllen soll, was damals wirklich im Spiegelhaus geschah …
Eichborn, 416 Seiten, Paperback, 24 Euro
Wolf Haas, »Müll«
»Beim Müll geht es ja immer um das Trennen. Darum sag ich, Müll beste Schule für das Denken. Weil du hast die Kategorien, sprich Wannen. Ohne die klare Trennung kannst du jedes Recycling vergessen. Und da bin ich noch nicht einmal bei den Problemstoffen.«
Auf einem der Wiener Mistplätze (dt.: Altstoffsammelzentrum) herrscht strenge Ordnung, bis eines Tages in der Sperrmüllwanne ein menschliches Knie gefunden wird. Schnell tauchen in anderen Wannen weitere Leichenteile auf, die entgegen der Mistplatzordnung und zum großen Leidwesen der Müllmänner allesamt nicht korrekt eingeworfen wurden. Nur vom Herz des zerlegten Toten fehlt jede Spur. Die Kripo weiß nicht weiter. Zum Glück ist unter den Müllmännern ein Ex-Kollege, der nicht nur das fehlende Herz samt Begleitschreiben findet, sondern auch nie vergessen hat, was man bei Mord bedenken muss. Und damit steckt Simon Brenner nicht nur in einem neuen Fall, sondern auch bis zum Hals in Schwierigkeiten.
Hoffmann und Campe, 288 Seiten, gebundene Ausgabe, 24 Euro
Mario Giordano, »Terra Sicilia«
Ende des 19. Jahrhunderts wächst Barnaba Carbonaro in einem archaischen Sizilien auf, den Kopf voller Träume von Reichtum und einer Familiendynastie. Und tatsächlich steigt er mit Gewitztheit und Mut vom bettelarmen Analphabeten zum Dandy auf und schließlich zum geachteten Zitrushändler auf dem Münchner Großmarkt. Ein Leben wie eine Odyssee, voller Triumphe und bodenloser Niederlagen, getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht. Barnaba zeugt vierundzwanzig Kinder, verdient ein Vermögen und verliert alles. Am Ende seiner langen Reise blickt der Patriarch auf den hungrigen Jungen zurück, der auszog, den Göttern das große Glück abzutrotzen. Und er versteht, dass ihm zwischen Abschieden und Neuanfängen, zwischen süßen Mandarinen und bayerischem Schnee etwas viel Größeres gelungen ist.
Goldmann, 544 Seiten, gebundene Ausgabe, 22 Euro
Susanne Matthiessen, »Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen«
Ist denn keiner mehr normal?
Die goldenen Siebziger sind vorbei, und Sylt ist zu »Deutschlands Traumziel Nummer eins« aufgestiegen. Doch die Insulaner können ihren Erfolg nicht lange genießen. Es gilt, eine Jahrhundertsturmflut, die ersten Immobilienhaie und eine Umweltkatastrophe direkt vor der Haustür abzuwehren. Dann bricht auch noch die Punkerszene in das Urlaubsparadies ein und feiert lautstark den Song »Westerland« in der Fußgängerzone. Susanne Matthiessen erlebt nach dem Abitur ihren letzten, magischen Sylter Sommer, bevor sie ihre Heimat verlässt, um die große, weite Welt zu erkunden. Die Gefühle von damals werden wachgerufen, als sich die Sylter 2020 plötzlich auf einer menschenleeren Insel wiederfinden.
Mit viel Humor und klug beobachtend erzählt Susanne Matthiessen von einer sehr deutschen Insel und ihren Einwohnern, denen man bis heute anmerkt, dass sie von Strandräubern und Walfängern abstammen.
Hörbuch Hamburg, MP3 CD, 20,99 Euro
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