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Las Hermanas Caronni, Bunker Ulmenwall, Bielefeld, Video
Zwei argentinische Schwestern mit Schweizer, italienischen, russisch jüdischen und spanischen Wurzeln. Laura und Gianna Caronni, von denen die eine Cello und die andere Klarinette spielt. Beide singen und liefern auf ihren Alben derart zerbrechliche und intelligente Musik ab, wie man sie schon seit einigen Jahren nicht gehört hat.
Als Duett ist ihr Klang voll von Intimität, gleichzeitig lassen die einfallsreichen und minimalistischen Arrangements den Sound äußerst üppig erscheinen. Die Musik der Schwestern klingt wie die Summe ihrer Einflüsse: Zwei klassisch ausgebildete Musikerinnen mit einer Vorliebe für die Volksmusik ihres Landes. Europäischer Impressionismus, Ravel und Debussy, Einflüsse von südamerikanischen Komponisten wie Villa-Lobos und der Geist des Tangos vermischen sich hier mit der Melancholie und Zielgerichtetheit der Volksmusik der Pampas. Klug, subtil verführerisch und unglaublich elegant spielen die Hermanas Caronni Musik für #Menschen, die Können und Klasse noch zu schätzen wissen.
Seit dem Ende der 90er Jahre leben die Zwillinge in Frankreich, wo sie sich unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit dem vor kurzem verstorbenen Juan Carlos Cáceres einen Namen gemacht haben und wo 2011 ihr Debüt »Baguala de la Siesta« von der Presse hymnisch als Entdeckung der Saison gefeiert wurde. Anfang 2019 haben die Schwestern ihr viertes Album »Santa Plástica« veröffentlicht: Ausgehend von klassischen Motiven von Ravel, Mozart, Bach oder Piazzolla entstanden elf Nummern, deren Texte durchaus brandaktuelle Themen wie Umweltverschmutzung oder Gentrification in poetische Formen gießen. Neben Gesang und den Stamminstrumenten Cello und Klarinette kommen dabei Flöten wie die baskische Xistu oder die südamerikanische Pincuyo zum Einsatz. Auf jeweils zwei Stücken sind der renommierte Jazztrompeter Erik Truffaz sowie am Gesang der britisch-italienische Songwriter Piers Faccini zu hören.
Sonntag, 27. März 2022, 19.30 Uhr, Bunker Ulmenwall, Bielefeld