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»ttt – titel thesen temperamente« (BR) am Sonntag. 6 Februar 2022, um 23.15 UhrZoom Button

ARD »ttt – titel thesen temperamente«, sonntags um 23.05 Uhr im »Ersten«. Max Moor gibt Informationen über aktuelle Ereignisse und wichtige Trends im deutschen und internationalen Kulturleben. »ttt« stellt Künstler aller Genres in den Mittelpunkt der Betrachtung, macht Kunst optisch erfahrbar, zeigt Zusammenhänge auf und stellt den Wettstreit der Meinungen in der Kulturszene dar. Foto: Herby Sachs, ARD, »Das Erste«, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

»ttt – titel thesen temperamente« (BR) am Sonntag. 6 Februar 2022, um 23.15 Uhr

»ttt – titel thesen temperamente« (BR) am Sonntag. 6 Februar 2022, um 23.15 Uhr

München (ots)

Die geplanten Themen …

Das letzte Amalgam des Königreichs – 70. Thronjubiläum der Queen

Das Königreich ist aus den Fugen: der Regierungschef ein unseriöser Populist, der in der Krise wie ein aufgeflogener Illusionskünstler wirkt. Ein Mitglied der Königsfamilie in einen schmutzigen Sexskandal verwickelt. Zudem werden gerade jetzt die Folgen des Brexit schmerzhaft deutlich. In dieser tiefen Krise ist das einzige Amalgam des Kingdoms, so scheint es, eine Greisin: Queen Elizabeth. Am Sonntag feiert sie 70jähriges Thronjubiläum. Doch ist die Monarchie nicht längst ein Anachronismus? Hat sie eine Zukunft? Der Elizabeth-Biograf und langjährige Großbritannien-Korrespondent, Thomas Kielinger ist sicher: Die Monarchie sei stabil und Elizabeth »die Repräsentantin einer tausendjährigen Geschichte.« Nur: alles geht einmal zu Ende.

Skandal am Kunsthaus Zürich – die Sammlung Bührle

Eigentlich wollte das Kunsthaus Zürich seinen neuen Anbau feiern – mit der darin enthaltenen spektakulären Sammlung Bührle. Nun aber ist das größte Kunstmuseum der Schweiz in einer tiefen Krise. Grund: eben die Sammlung Bührle, mit wichtigen Werken von Renoir oder Cézanne. Emil Bührle war ein 1938 in der Schweiz eingebürgerter Deutscher, der als Waffenhändler durch Geschäfte mit den Nazis reich geworden war. Die Provenienz vieler Werke der Sammlung ist - zurückhaltend formuliert – unklar. Das Kunsthaus hat sich bei der Provenienzforschung auf Bührles Stiftung verlassen. Ein kapitaler Fehler, der sich gerade zum Skandal weitet. Schon fordern Künstler wie die renommierte Schweizer Malerin Miriam Cahn ihre Werke vom Kunsthaus zurück.

Solo an der Harfe: Magdalena Hoffmann im Porträt

Jahrelang blieb die Stelle der Harfenistin im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unbesetzt, da niemand an dem Instrument überzeugen konnte - dann kam sie: Magdalena Hoffmann, Anfang 30 und Virtuosin an einem der ältesten Musikinstrumente der Menschheit. In wenigen Tagen erscheint ihr erstes Solo-Album »Nightscapes« auf dem sie Originalstücke für Harfe spielt, aber auch Kompositionen für Klavier, die sie selbst transkribiert hat. Hoffmann ist ein Multitalent: Nebenbei schreibt sie Kurzgeschichten und zeichnet.

Ein Porträt.

»Die Erwählten« – spaltet der Antirassismus die Gesellschaft?

Von Bertolt Brecht stammt der berühmte Satz »Auch der Hass gegen die Niedrigkeit verzerrt die Züge«. Der amerikanische Sprachwissenschaftler John McWhorter geht noch weiter: In seinem Buch »Die Erwählten« wirft er der aktuellen Antirassismus-Bewegung die Spaltung der Gesellschaft vor. McWhorter, der an der Columbia-University lehrt und für die New York Times schreibt, vertritt die These, dass die neue Bewegung sich von den Prinzipien der Aufklärung abgewendet hat, im Umgang mit identitätspolitischen Fragen so etwas wie eine neue Religion begründet und gerade eines nicht ist: antirassistisch. Nun ist das Ideologische, das Dogmatische gar, das sicherlich auch Teilen der aktuellen Antirassismus-Bewegung anhaftet, durchaus problematisch. Doch McWhorter ist bei seinen Anschuldigungen unpräzise und argumentativ enttäuschend flach. »ttt« mit einer kritischen Analyse.

Nie wieder Krieg – das neue Album von Tocotronic

Jede Platte ein Ereignis – auch beim mittlerweile 13. Album von Tocotronic ist das so. Woran das liegen mag? Die Veteranen der »Hamburger Schule« sind Großmeister im Produzieren cleverer Slogans. Während sie in ihren Anfängen in den 90ern ebenso präpotent wie pubertär nölten »Wir kommen, um uns zu beschweren«, ist die Band mittlerweile längst beim wuchtigen Pathos angelangt. Für den Titelsong des neuen Albums bediente man sich bei Käthe Kollwitz: »Nie wieder Krieg!« – größer geht's nicht. Weil das selbst den Tocos etwas zu dick scheinen mag und Texter von Lowtzow ein cleverer Bursche ist, besingt er in der der nächsten Zeile einen »Coupon von Sanifair«. So ist das, immer noch: das Eigentliche ist dann doch uneigentlich und das scheinbar Politische (»Krieg«) viel mehr privates Statement.

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