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Die Mobilitätswende gestalten, individuelle Mobilität erhalten

Die Mobilitätswende gestalten – individuelle Mobilität erhalten

Der Begriff der Mobilitätswende ist aktuell sehr häufig in den Medien zu hören. Doch was bedeutet der Begriff und ist es richtig, dass der Einzelne in Zukunft auf sein Auto verzichten muss? Sind die Ängste der lauten Stimmen begründet oder unbegründet? Es ist an der Zeit die Mobilitätswende zu betrachten und zu schauen, ob die individuelle Mobilität tatsächlich in Gefahr ist.

Die #Mobilitätswende ist bereits im Gange

Eigentlich ist die Mobilitätswende bereits im Gange, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht auffällt. Doch allein die Zulassungsdaten für Elektrofahrzeuge in Deutschland zeigen deutlich, dass die Menschen bereits damit beginnen auf alternative Antriebe zu setzen und den Verbrenner immer mehr ins Abseits zu stellen. Doch die Mobilitätswende ist nicht allein die Veränderung der Antriebe. Auch das kritische Hinterfragen von notwendiger individueller Mobilität, die Neuplanung von Straßen und Kreuzungen und somit die gesamte Verkehrsplanung sind betroffen. Und hier zeigen viele Städte bereits, dass hier die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Ein wichtiger Teilbereich ist hierbei die Verkehrsraumgestaltung, denn hier entscheidet sich, welche Verkehrsmittel besonders im Fokus liegen.

Verkehrsraumgestaltung neu denken – erfolgreiche Maßnahmen verstärken

Ein wichtiger Teil der Verkehrswende ist die Verkehrsraumgestaltung. Denn nur über eine solche kann sichergestellt werden, dass die verschiedenen Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt behandelt werden und dennoch ein guter und funktionaler Verkehrsfluss gewährleistet bleibt. Dies haben die meisten Verkehrsplaner bereits begriffen und achten verstärkt darauf, passende Lösungen zu wählen. Wie nicht nur im Kreis Gütersloh zu sehen ist, gehören vor allem Kreisverkehre zu den Verkehrsmodellen der Zukunft. Denn diese sorgen, im Gegensatz zu Kreuzungen und Ampeln, für einen einfacheren und entzerrten Verkehrsfluss und erlauben es unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern diese Engstellen im städtischen Verkehr optimal zu nutzen.

Doch stellt sich die Frage, wo diese Lösungen die Mobilitätswende unterstützen. Denn dies scheint auf den ersten Blick nicht ersichtlich zu sein. Hier muss klar zwischen Kreisverkehren der verschiedenen Größenordnungen unterschieden werden. Sobald ein Kreisverkehr so groß ist, dass er mehr als eine Spur beinhaltet, kann er sogar zu einem Problem bei der Verkehrswende werden, zumindest wenn in bestehenden Strukturen geplant werden muss. Denn hier kann die Verkehrsführung für Fahrräder besonders herausfordernd werden. Bei kleinen und mittleren Kreisverkehren hingegen profitieren Radfahrer, E Bikes und auch #Elektroroller enorm, weil sowohl der Verkehrsfluss verbessert als auch die Sicherheit erhöht wird. Werden in einzelnen Bereichen eines solchen Kreisverkehrs sogenannte Bypasses eingerichtet, kann der Verkehrsfluss auf bestimmten Abschnitten nochmals verbessert werden. So lässt sich bereits bei der Planung eines Kreisverkehrs der gesamte Verkehrsfluss optimieren. Dies zeigt unter anderem die Stadt Nürnberg in ihrer Verkehrsplanung.

Verkehrswende bedeutet auch Energiewende

Stefan Loss, Adobe Stock,  261925495

Die alleinige Fokussierung auf das Rad wird nicht ausreichend sein, um die zukünftigen Probleme zu beheben oder um als vollwertiger Ersatz für den motorisierten Verkehr zu dienen. Doch was ist bei zukunftsträchtigen Verkehrskonzepten als motorisierter Verkehr zu verstehen. Der klassische Verbrennungsmotor mit Benzin oder Diesel wird es wohl in Zukunft eher nicht sein. Stellt sich also die Frage, wie die Verkehrswende der Zukunft aussehen wird. Aktuell spielen hier drei verschiedene Technologien eine Rolle.

Wer technologieoffen an diese Fragen herangehen möchte, muss sich natürlich die Frage stellen, welche Lösungen werden in Zukunft nicht nur verfügbar sein, sondern welche Lösungen werden vor allem für den Teil des Individualverkehrs wichtig sein, welcher noch immer in den Städten stattfinden wird. Und hier zeigt sich eindeutig, dass bisher alles für das E-Auto spricht. Denn hier handelt es sich um die technisch beste Lösung für kurze Strecken und den individuellen Verkehr. Größere Fahrzeuge wie der ÖPNV hingegen können mit anderen Technologien betrieben werden, doch für den einfachen innerstädtischen Verkehr werden wir verstärkt auf E-Autos setzen müssen. Das bedingt aber auch einer Energiewende. Denn mit der aktuellen Struktur der Energieerzeugung werden wir eine große Zunahme solcher Fahrzeuge nicht verkraften können. Die nachhaltige und ökologisch sinnvolle Produktion von Energie und deren Speicherung werden für die Zukunft ein enorm großes Thema sein.

Energiespeicher und Fahrzeuginfrastruktur

Werfen wir den Blick etwas weiter in die Zukunft, stellt sich ohnehin die Frage, wie stark es überhaupt noch einen echten Individualverkehr geben wird. Denn durch autonom fahrende Fahrzeuge und den oftmals nur geringen Bedarf an Zeit, welche im Fahrzeug verbracht wird, machen eigene E #Autos in Zukunft kaum einen Sinn. Ganz im Gegenteil ist es so, dass ein eigenes Fahrzeug zu besitzen sogar unsinnig wäre. Warum ein Fahrzeug besitzen, welches an 23 von 24 Stunden ungenutzt an einem Parkplatz stehen müsste, anstatt sich ein solches Fahrzeug mit vielen anderen zu teilen. Zumal es keiner Fahrer bedarf und die Fahrzeuge somit autonom agieren könnten. Eine gute und entsprechend aufgestellte Lade-Infrastruktur und eine Infrastruktur zur Bereitstellung der Fahrzeuge bei Bedarf sind für solche Lösungen allerdings eine echte Voraussetzung. Man darf somit zwar davon ausgehen, dass der Anteil an Fahrzeugen in den Innenstädten nicht signifikant geringer werden würde, es aber auch mehr Platz in den Straßen gäbe. Denn wir müssten nicht mehr Teile der städtischen Infrastruktur als Parkplätze freihalten, sondern könnten sowohl Straßen als auch Rad- und Fußwege deutlich verbreitern und somit sicherer machen.

E-Mobilität und der Radverkehr – neue Ansätze wagen

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Dies bringt uns direkt zum nächsten Themenbereich. Der Radverkehr beginnt bereits jetzt deutlich stärker in den Mittelpunkt zu rücken und wird dies in Zukunft auch verstärkt tun. Dies liegt unter anderem an der guten Verfügbarkeit von Elektrofahrrädern, welche vielen Menschen einen neuen Zugang zu diesem Fortbewegungsmittel bieten. Doch mit dem steigenden Bedarf stellt sich immer auch die Frage, wie sich die Radfahrer in den mobilen Alltag integrieren lassen. Hier kann es sich durchaus lohnen einen Blick in andere Länder zu werfen. Städte wie Paris haben bereits vor mehr als sechs Jahren damit begonnen, sich stärker auf den Radverkehr zu konzentrieren und diesen in den Fokus zu stellen. Das bedeutet zwar einen nicht unerheblichen Mehraufwand bei der initialen Planung, kommt aber allen Bewohnern der Stadt zugute. Denn durch den höheren Anteil an Fahrrädern und die Reduktion von Autos sinken nicht nur die Emissionswerte, sondern auch der Geräuschpegel nachhaltig. Die Stadt an und für sich wird lebenswerter und somit für Besucher und die Industrie attraktiver.

Den Radfahrer im Straßenbild als gleichberechtigt integrieren

Betrachtet man die meisten Verkehrsplanungen der letzten Jahre und vor allem Jahrzehnte, wurde der Radfahrer nie wirklich als Teil des Systems verstanden. Abgetrennte Radwege sind ein Luxus, den sich Städte kaum mehr leisten können. Dank der immer breiter werdenden Fahrzeuge wird immer mehr Raum von den Straßen und den Parkraummöglichkeiten eingenommen. Die Fußgänger müssen häufig mit engeren Wegen klarkommen, während der Radfahrer einfach in den rollenden Verkehr gezwungen wird. Keine gute Voraussetzung, um das Radfahren wieder attraktiv zu machen. Daher ist es wichtig bereits bei den nächsten Planungen und Projekten daran zu denken, den Radfahrer als vollwertigen Verkehrsteilnehmer zu sehen und auch dessen Schutz in den Fokus zu rücken. Denn wenn die Bewohner und Bürger einer Stadt freiwillig auf das Fahrrad umsteigen sollen, muss diesen die Angst vor dem Straßenverkehr genommen werden. Und solange der Fokus klar auf dem motorisierten Verkehr liegt, wird eine solche Angst nicht abzubauen sein.

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