Pflegedirektorin Yvonne Auclair kämpft für das Image von Pflegeberufen. Foto: LWL, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Dortmund: LWL-Akademie spürt Auswirkungen der Corona-Krise, »Keiner will mehr in die Pflege«
Dortmund (lwl) Die Bewerberzahlen gehen zurück: Gerade mal acht Frauen und Männer haben sich an der LWL-Akademie für Pflegeberufe in Dortmund-Aplerbeck beworben, um im Februar die dreijährige Ausbildung zum staatlich staatlich geprüften Pflegefachmann anzutreten.
»Dabei ist der Beruf nach wie vor attraktiv«, sagt Yvonne Auclair, die Pflegedirektorin der LWL-Klinik Dortmund. Die Corona-Krise habe dem Image des Berufes teils zu Unrecht geschadet: »Gerade in psychiatrischen Kliniken, wie der unseren ist das Stress-Level nicht gestiegen. Wir kümmern uns hier neben somatischen Eingangsuntersuchungen in erster Linie um die seelischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Und das sehr professionell und mit genügend Raum für therapeutische Gespräche.«
Wer an der LWL-Akademie eine Ausbildung mache, qualifiziere sich wie Auszubildende an jedem anderen Krankenhaus mit den Abschlussprüfungen zum Pflegefachmann, erhalte darüber hinaus aber besonders viel Ausbildung in kommunikativen Fähigkeiten. »Darum nehmen auch somatische Krankenhäuser sehr gerne unsere Absolventen, denn die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten wird überall immer wichtiger.«
Die generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann vereint die früheren isolierten Ausbildungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zum Altenpfleger und zum Kinderkrankenpfleger. Auch die Gehälter seinen inzwischen durchaus konkurrenzfähig, so Auclair. »Und eine Ausbildungsvergütung von 1.000 Euro monatlich schon im ersten Jahr kann sich meiner Meinung nach auch sehen lassen.«