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Ganz natürlich klingende Sprachassistenten, Sportberichte, die mit Unterstützung von KI erstellt werden können und Zusammenfassungen von Texten. All das und noch mehr könnte mithilfe von Künstlicher Intelligenz schon bald Wirklichkeit werden.
Der Westdeutsche Rundfunk beteiligt sich an dem großen, europaweiten Forschungsprojekt »Open GPT-X«. Dabei geht es darum, auf Künstlicher Intelligenz basierende Sprachmodelle für verschiedene innovative Anwendungen zu entwickeln und bereitzustellen.
Das Forschungsprojekt wurde von einem Konsortium beim »Gaia-X-Förderwettbewerb« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie eingereicht und hat den Zuschlag erhalten. Teil des Konsortiums sind neben dem WDR unter anderem auch das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme, das Forschungszentrum Jülich und die Technische Universität Dresden.
WDR-Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau: »Für den WDR ist es eine große Auszeichnung, für dieses bedeutende Forschungsprojekt ausgewählt worden zu sein. Die Form der Zusammenarbeit im Rahmen einer strategischen Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft weist zugleich auch neue Wege dafür, wie der WDR innovative Technologien schnellstmöglich und unmittelbar zum Nutzen für unser Programm mitentwickeln und einsetzen kann.«
Die vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufene Initiative »Gaia-X« ist die europäische Alternative zu den führenden digitalen Cloud-Infrastrukturen aus den USA und China. Europäische Lösungen sind erforderlich, um im internationalen KI-Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Im nun geförderten Forschungsprojekt »Open GPT-X« sollen große KI-Sprachmodelle entwickelt werden. Durch Modelle dieser Größenordnung werden Anwendungen der automatischen Sprachverarbeitung, wie die computergestützte Beantwortung von Fragen, das Schreiben von Texten oder Erstellen von Software-Codes möglich.
Dr. Dirk Maroni, Leiter des WDR-Informationsmanagements zur Rolle des Westdeutschen Rundfunks: »Wir wollen diese Sprachmodelle in unserem Alltag ausprobieren und ausloten, welchen Nutzen sie beim Einsatz in Mediathek und Audiothek, zur Unterstützung journalistischer Arbeit und im multimedialen Produktionsprozess haben. Es gibt die Vermutung, dass die großen Modelle die Sprachverarbeitung revolutionieren werden. Sie sollen beispielsweise Zusammenfassungen von Texten erstellen können, Texte generieren und in Sprachassistenzsystemen eine Kommunikation ermöglichen, die nahezu natürlich klingt.«
Im Rahmen des Projektes ist in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut auch die Entwicklung eines KI-gestützten Sprachassistenten für die »Maus« angedacht – unabhängig von kommerziellen Anbietern. In der geplanten App können dann interaktiv und spielerisch Fragen beantwortet werden. Weitere interaktive Spiele soll es ebenfalls geben.
Darüber hinaus soll es in Zukunft beispielsweise möglich werden, auf der Basis von Fakten und durch KI unterstützt, Sportberichte zu erstellen, Transkripte der Audiothek zusammenzufassen und die Platzierung von WDR-Angeboten in Suchmaschinen zu verbessern.
Das Projekt »Open GPT-X« startet voraussichtlich am 1. November 2021 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Das Gesamtvolumen liegt bei 19 Millionen Euro.