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Bürgermeistergespräch. Ein sehr gutes und konstruktives Gespräch.
Wir haben über folgende Themen gesprochen …
Digitalisierung und Digitalcoach … der Bürgermeister ist ebenfalls der Meinung, dass nach Corona und Umwelt- und Klimaschutz die Digitalsierung das Thema der Zeit ist. Mit der Digitalkompetenz und digitalen Kommunikationskompetenz sieht es noch nicht gut aus. Das sieht man nicht nur im »Internet 2.0«. Deshalb ist es auch wichtig, dass lokale Protagonisten in einem Digitalcoach einen Ansprechpartner haben, der sie bei dem Prozess der Digitalisierung, der ja niemals abgeschlossen ist, konstruktiv begleitet, und sie beispielsweise mit lokalen Experten zusammenbringt. Dass sie einen unabhängigen Ansprechpartner haben. Der Bürgermeister sieht sich in gewisser Hinsicht auch als Coach, der vor allem Bürger zusammenbringt und Anprechpartner für die Bürger ist.
»Go Green Challenge« … das ist eine Möglichkeit, mit der den Bürgern konkrete Handlungsoptionen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz vorgeschlagen werden. Die Fakten sind ja sattsam bekannt, man hört täglich davon. Der Ruf nach der Politik ist laut, diesen Ruf vernimmt auch der Bürgermeister. Aber machen müssen’s am Ende die Leute selbst. Muss man sie denn unbedingt zwingen? Geht es denn nicht anders? Natürlich muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen und große Richtungsentscheidungen treffen. Ein Kohleausstieg muss beschlossen und erzwungen werden. Aber jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, und sei er noch so gering. Es gibt eine schöne Geschichte, die unter anderem »Mr. Dax« Dirk Müller vor Jahren erzählt hat: Ein Junge steht am Strand und wirft angeschwemmte Seesterne zurück ins Meer. Ein Mann tritt hinzu und sagt: Was soll das bringen? Du kannst sie nicht alle retten! Hier liegen Tausende! Der Junge wirft einen weiteren Seestern zurück ins Meer und entgegnet: Aber diesen hier, den kann ich retten. Der Bürgermeister kannte die Geschichte noch nicht, plädiert aber auch für diesen Gedanken. Eine Stadt lebe vom Engagement jedes einzelnen Bürgers, was er ausdrücklich unterstütze.
Schaufensterwettbewerb … das ist vielleicht ein kleiner Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt. Früher gab es so etwas oft und war beliebt. Die Gewinner haben sich gefreut, es gab positive Aufmerksamkeit. Leute dachten unter Umständen: »Das muss ich mir doch mal anschauen! Das wusste ich ja gar nicht!« … man wäre erscheckt, wüsste man, was die Masse so wahrnimmt und was nicht … beim Schaufensterwettbewerb kann jeder einfach per Handy ein Schaufenster fotografieren und hochladen, alle können Schaufenster »liken«, und am Ende gibt es sogar Preise. Auch Künstler, Galerien und Ateliers können mitmachen. Und die Schaufenster kommen zu den Leuten nach Hause. Anstatt immer nur zu klagen und althergebrachte »Strategien« zu verfolgen, ist das mal was altes Neues. Und digital ist es auch noch. Der Bürgermeister überlegt, so etwas in seiner Stadt auch zu machen.
»World Cleanup Day« … ein Tag, an dem weltweit Bürger dazu aufgerufen sind, ein wenig Müll einzusammeln und zu entsorgen. So etwas kann man als lokale Aktion beim »World Cleanup Day« anmelden. Man kann es auch einfach so machen. Es kann ja sogar jemand eine regelmäßige Aktion daraus machen … beispielsweise mit einem wöchentlichen, zweiwöchentlichen oder monatlichen Treffpunkt – wie auch immer. Stichwort »Plogging«. Man müsste es halt nur machen. Der Bürgermeister begrüßt Eigeninitiative von Bürgern.
»TaaS« … Transportation as a Service. Soll heißen: Der Individualverkehr ist so nicht zukunftsfähig, langfristig wird Mobilität auch ein Service werden, sodass die Ressourcen besser ausgenutzt werden. Jeder hat ein Auto, das aber die allermeiste Zeit sowieso nur im Weg herumsteht. Es gibt Vorreiter und Vorgeschmäcker wie Shuttle-Services und Car-Sharing-Angebote (die freilich gar keine sind, eigentlich sind sie so etwas wie eine Autovermietung). Ein Verkehrsexperte sagt, wir bräuchten langfristig nicht nur keine Verbrenner mehr, sondern überhaupt mindestens 80 Prozent weniger Autos. Eine relativ bekannte »Transformationsforscherin« sagt, es sei relativ sinnlos, die »Verbrennerlawine« durch eine »Elektrolawine« zu ersetzen. Der Bürgermeister fragt sich, ob es »echtes« Car-Sharing überhaupt schon irgendwo gibt? In dem Sinne, dass dann die Besitzer auch einen Anteil am Auto besitzen.