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Nach einer kurzen Sommerpause hat die Corona-Konferenz im Bad Lippspringer Rathaus ihre Arbeit wieder aufgenommen. In ihrer ersten Sitzung berieten die Teilnehmer unter anderem über den Einsatz mobiler Impfteams, um aktuell noch nicht geimpfte Personengruppen besser zu erreichen. In diesem Zusammenhang berichteten Dr. Erik Ernst und Dr. Vanda Amedick vom Medizinischen Zentrum für Gesundheit von einem immensen Bürokratieaufwand.
Demnach seien unzählige Formulare auszufüllen und Genehmigungen einzuholen, bevor ein mobiles Impfteam seine Arbeit aufnehmen kann. »Wir machen das grundsätzlich gerne und haben diese Hürden für unser Impfmobil, das am kommenden Wochenende in Bad Lippspringe unterwegs sein wird, auch erfolgreich genommen. Wenn wir die durchaus nachvollziehbare Forderung der Politik, die Impfquote zu erhöhen, jedoch schnell und nachhaltig erfüllen wollen, müssen die Politiker auch die Bedingungen dafür schaffen. Das heißt: weniger Bürokratie und mehr Mut, schnelle und einfache Entscheidungen zu treffen«, stellten Dr. Erik Ernst und Dr. Vanda Amedick klar.
Laborarzt Dr. Armin Kuhlencord unterstützte den Appell seiner Kollegen und kritisierte darüber hinaus den großen Aufklärungsaufwand im Zusammenhang mit der Corona-Impfung: »Es gibt diesbezüglich mehr Formulare, die ausgefüllt und von den Ärzten und Patienten unterschrieben werden müssen, als wenn eine Operation in Vollnarkose ansteht. Das steht in keinem Verhältnis mehr«, so der Mediziner. Die übrigen Mitglieder der Bad Lippspringer Corona-Konferenz schlossen sich der Kritik und den Forderungen der Ärzte an. Bürgermeister Ulrich Lange versprach, sich umgehend an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu wenden: »Eine signifikante Steigerung der Impfquote ist nur dann möglich, wenn mobile Teams spontan und unbürokratisch eingesetzt werden können. Im Rahmen meiner Möglichkeiten werde ich alles dafür tun, das aktuell bestehende Verfahren zu vereinfachen.«
Ein weiteres Thema der Corona-Konferenz war die Wiedereröffnung des städtischen Schnelltest-Zentrums im Kongresshaus. Ab dem kommenden Freitag, 20. August 2021, können sich die Bürgerinnen und Bürger dort montags, mittwochs und freitags wieder kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Über die konkreten Öffnungszeiten wird die Stadt Bad Lippspringe in der kommenden Woche informieren.
Des Weiteren diskutierten die Mitglieder angesichts der bald endenden Sommerferien über die Situation an den Schulen und den möglichen Einsatz von Luftfilteranlagen. Sozialamtsleiter Leonard Tölle stellte eine Kalkulation vor, wonach es die Stadt mehr als 700.000 Euro kosten würde, alle Räume in den Schulen, Kindergärten und im Jugendtreff mit den Geräten auszustatten. Passende Fördermöglichkeiten gibt es aktuell nicht. Darüber hinaus belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass ein regelmäßiges Lüften der Räume durch diese Luftfilter nicht ersetzt werden kann. Auch das Tragen von Masken wäre weiterhin obligatorisch. Da alle betreffenden Räumlichkeiten in den Schulen, Kitas und im Jugendtreff seit Anfang des Jahres mit Kohlendioxyd-Ampeln ausgestattet sind und einige Kommunen darüber hinaus negative Erfahrungen mit den geräuschintensiven Luftfilteranlagen gemacht haben, einigten sich die anwesenden Schulleiter mit der Stadtverwaltung darauf, diese Geräte nicht anzuschaffen.
Dr. Armin Kuhlencord betonte in diesem Zusammenhang noch einmal die Wichtigkeit der Corona-Schutzimpfung: »Je mehr Erwachsene im Schulumfeld geimpft sind – und damit meine ich nicht nur die Lehrer, Reinigungskräfte, Hausmeister und Sekretärinnen, sondern auch die Eltern – desto wahrscheinlicher ist es, dass der Schulbetrieb auch im Herbst und Winter ganz normal weiter laufen kann. Denn bei einer hohen Impfquote kann sich das Virus weder in den Klassen, noch in den Familien ausbreiten.«