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Studie legt nahe, dass die elterliche und partnerschaftliche Gewalt während der Pandemie in der Allgemeinbevölkerung nicht gestiegen istZoom Button

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Studie legt nahe, dass die elterliche und partnerschaftliche Gewalt während der Pandemie in der Allgemeinbevölkerung nicht gestiegen ist

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christoph Kröger befasst sich mit häuslicher Gewalt vor und während der COVID-19-Pandemie. Hierzu wurden zwei bevölkerungsrepräsentative Befragungen zur häuslichen Gewalt verglichen. Methodisch basiert die Auswertung auf zwei herangezogenen Dunkelfeldbefragungen aus 2016 und 2021. Das Forschungsteam regt an, dass die Bewertung der Folgen von Maßnahmen zum Infektionsschutz dringend einer empirischen Basis bedürfen. Kröger forscht in der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie des Instituts für Psychologie der Universität Hildesheim. Häusliche Gewalt bleibt ein gesamtgesellschaftliches Problem auch nach der Corona-Pandemie.

Um die Ausbreitung des Virus während der COVID-19-Pandemie einzudämmen, wurden ab März 2020 in Deutschland weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet. Hierzu zählten unter anderem Kontaktbeschränkungen, Home Office und Schulschließungen.

Pandemiebedingte Kontakteinschränkungen und ihre Auswirkungen auf das soziale Miteinander

Diese Maßnahmen können tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale Miteinander haben. Unter anderem wurde erwartet, dass aufgrund der pandemiebedingten Kontakteinschränkungen ein Anstieg häuslicher Gewalt erfolgen würde.

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Sören Kliem von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Prof. Dr. Dirk Baier vom Institut für Delinquenz und Kriminalprävention der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Prof. Dr. Christoph Kröger vom Institut für Psychologie der Universität Hildesheim kommt nun anhand eines Vergleiches von zwei repräsentativen Umfragen aus den Jahren 2016 und 2021 zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht zu einer Zunahme häuslicher Gewalt geführt haben. Die Ergebnisse wurden im Deutschen Ärzteblatt veröffenticht.

Weitere Forschungsbemühungen erforderlich

»Die Studie legt nahe, dass die elterliche und partnerschaftliche Gewalt während der Pandemie in der Allgemeinbevölkerung nicht gestiegen ist. Allerdings kann es Teilgruppen der Bevölkerung (zum Beispiel junge einkommensschwache Paare) oder Gewalthandlungen (zum Beispiel solche mit Gewebeschädigungen) geben, für die das nicht gilt«, sagt der Hildesheimer Psychologe Prof. Dr. Christoph Kröger.

Methodisch basiert die Auswertung von Kliem, Baier und Kröger auf zwei herangezogenen Dunkelfeldbefragungen aus den Jahren 2016 und 2021 (Februar bis März 2021; »Erhebung während der allgemeinen Infektionsschutzmaßnahmen«). Im Gegensatz zu sogenannten Hellfeldanalysen, die nur den Anteil der häuslichen Gewalt erfassen, welcher der Polizei oder Beratungsstellen gemeldet wird; kann ein vollständigeres Bild durch sogenannte Dunkelfeldbefragungen erreicht werden. In diesen repräsentativen Befragungen der Gesamtbevölkerung werden Personen zu ihrer eigenen Täter- beziehungsweise Opferschaft befragt.

Häusliche Gewalt bleibt ein gesamtgesellschaftliches Problem auch nach der Corona-Pandemie.

Es konnte unter anderem nicht geklärt werden, ob in Familien, die bereits von häuslicher Gewalt betroffen sind, die Häufigkeit oder Intensität von Übergriffen während der Maßnahmen zugenommen hat.

Das Forschungsteam um Professor Kröger regt an, dass die Bewertung der Folgen von Maßnahmen zum Infektionsschutz »dringend einer empirischen Basis bedürfen und weitere Forschungsbemühungen hier entsprechend erfolgen sollten«.

Prof. Dr. Christoph Kröger leitet die Abteilung »Klinische Psychologie und Psychotherapie« am Institut für Psychologie der Universität Hildesheim.

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