Umfrage: Maaßen für 45 Prozent der Unions-Anhänger aktuell nicht wählbar
Der umstrittene CDU-Direktkandidat Hans-Georg Maaßen ist für fast die Hälfte der CDU-Anhängerinnen und Anhängern derzeit nicht wählbar. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im südthüringischen Wahlkreis 196, in dem Maaßen antritt. Die von der Bürgerbewegung Campact beauftragte Analyse zeigt, dass Maaßen aktuell 45 Prozent der CDU-Anhänger nicht überzeugt. Noch geringer ist der Rückhalt bei denjenigen, die bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren für die CDU stimmten: Nur 29 Prozent würden sich derzeit für Maaßen entscheiden.
Viele CDU-Wählerinnen und Wähler stimmten aktuell lieber für den SPD-Kandidaten Frank Ullrich. Zugleich würden relativ viele AFD-Anhänger (30 Prozent) anstelle des eigenen Kandidaten derzeit eher Maaßen wählen.
Dazu Felix Kolb, Geschäftsführer von Campact: »Die Umfrageergebnisse zeigen klar, dass die Union mit Rechtspopulismus zwar bei AfD-Anhängern punktet, die Wählerinnen und Wähler demokratischer Parteien inklusive der eigenen CDU-Klientel aber verschreckt. Wer die AfD bekämpfen will, hat nur mit Abgrenzung Erfolg.«
Hintergrund: Die Ergebnisse der Umfrage in Kürze
Bekanntester Kandidat im Wahlkreis ist derzeit Hans-Georg Maaßen - doch gerade einmal 55 Prozent der CDU-Anhängerinnen und Anhänger würden sich derzeit in der Wahlkabine für Maaßen entscheiden. Hingegen würden 19 Prozent der CDU-Anhängerinnen und Anhänger den Sozialdemokraten Frank Ullrich wählen. Zum Vergleich: Die Anhängerinnen und Anhänger der SPD stehen zu 77 Prozent hinter ihrem Kandidaten, nur drei Prozent der SPD-Anhängerinnen und Anhänger würden sich für Maaßen entscheiden.
Auch insgesamt liegt der Kandidat der SPD vorne in der Gunst der lokalen Wählerinnen und Wählert: 29 Prozent all derjenigen, die sich bereits entschieden haben, würden für ihn stimmen. Damit läge er knapp vor Maaßen und deutlich vor Sandro Witt von der Linken, der mit rund einem Fünftel der Erststimmen hinter beiden zurückbliebe.
Zwar wäre Hans-Georg Maaßen derzeit Frank Ullrich mit 26 Prozent dicht auf den Fersen, aber wenn es um Persönlichkeit und Kompetenz geht, erreicht Frank Ullrich als einziger Kandidat sehr große Zustimmung: Er gilt fast allen Befragten als vertrauenswürdig, kompetent, regional verwurzelt und als ein guter Vertreter der Region in Berlin. Maaßen hingegen halten nur 37 Prozent der Befragten für vertrauenswürdig; nur ein gutes Drittel traut ihm zu, die Interessen der Region in Berlin gut zu vertreten.
Noch deutlicher wird die Präferenz der Südthüringer Wählerinnen und Wähler für Frank Ullrich bei der Frage, wen sie wählen würden, wenn SPD und Linke sich auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen würden: Würden sich SPD, Linken und Grünen auf Frank Ullrich als einzigen Kandidaten verständigen, erhielte dieser 34 Prozent der Stimmen, Hans-Georg Maaßen nur noch 20 Prozent. Sandro Witt käme als alleiniger Kandidat von Linken, SPD und Grünen jedoch nur auf 24 Prozent, bei 22 Prozent für Maaßen.