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Reizmagen: Diese Mittel schaffen Linderung
Baierbrunn (ots) Lästige Beschwerden, aber kein körperlicher Befund: Hinter Magenproblemen ohne organische Ursache steckt häufig ein Reizmagen. Betroffene haben stets die Sorge: Wenn doch etwas Schlimmes dahintersteckt? "Störungen des Magen-Darm-Traktes müssen sorgfältig abgeklärt werden", sagt Professor Ahmed Madisch, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am KRH Klinikum Siloah in Hannover. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass etwa Geschwüre, Entzündungen der Speiseröhre, Erkrankungen an Leber oder Bauchspeicheldrüse oder gar Magen-, Darm- oder Speiseröhrenkrebs die Ursache sind. Wie sich Reizmagen-Symptome behandeln lassen, zeigt das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Pflanzliche Bitterstoffe regen Magen und Galle an
Zu den häufigen Symptomen bei einem Reizmagen gehören krampfartige Schmerzen und Druck im Oberbauch. Eine Wärmflasche oder ein warmes Bad können hier helfen, entkrampfend und beruhigend wirken auch Kamille und Melisse, bei nicht so ausgeprägten Schmerzen auch als Tee. Gegen Krämpfe und Schmerzen wirkt auch die Kombination aus Pfefferminz- und Kümmelöl. In akut besonders schlimmen Fällen können krampflösende Medikamente, sogenannte Spasmolytika, sinnvoll sein.
Appetitlosigkeit und frühes Sättigungsgefühl schon nach wenigen Bissen kommen bei einem Reizmagen ebenfalls häufig vor. Pflanzliche Bitterstoffe regen die Magen- und Gallensaftproduktion und dadurch die Verdauung an. Hierzu zählen Angelikawurzel, Tausendgüldenkraut, Enzian oder Wermut. Bei Völlegefühl helfen Tees aus Fenchel, Kümmel oder Pfefferminze, die Verdauung anzuregen. Kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu, können Prokinetika helfen, die Bewegungen von Magen und Darm anzukurbeln. Diese Medikamente sind allerdings verschreibungspflichtig und sollten aufgrund ihrer Nebenwirkungen nur vorübergehend eingenommen werden.
Gegen Reflux helfen Säureblocker
Eine weitere typische Begleiterscheinung des Reizmagens sind Aufstoßen und Sodbrennen. Gegen diese säurebedingten Refluxbeschwerden helfen sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) oder H2-Blocker, höher dosiert jeweils verschreibungspflichtig. Antacida, meist rezeptfreie Medikamente, lindern leichte Beschwerden - sind allerdings aus dem Takt geratene Magen-Darm-Bewegungen die Ursache der Beschwerden, wirken Antacida nicht.
Quelle: »Apotheken Umschau« 5B/2021
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