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Jahresbilanz 2020, Marktführer für Biofleisch
Eine Rheda Wiedenbrücker Unternehmensgruppe hat sich trotz der coronabedingten Einschränkungen im Jahr 2020 stabil entwickelt. Nach einer starken ersten Jahreshälfte 2020 fällt die Bilanz für die zweite Jahreshälfte erwartungsgemäß schwächer aus. Hier wirkt sich die Corona bedingte Schließung des Werkes in Rheda aus. Dennoch blickt das Unternehmen positiv auf das Gesamtjahr zurück. »Das Corona-Jahr 2020 war für unser Unternehmen und die Beschäftigten die größte Herausforderung der Unternehmensgeschichte«, bilanziert der geschäftsführende Gesellschafter der internationalen Unternehmensgruppe. »In der ersten Jahreshälfte wurden wir durch den Beginn der Corona-Pandemie von der Politik aufgefordert wurden, mehr zu produzieren und die Supermarktregale im Lockdown zu füllen. Die vierwöchige Werksstilllegung und die anschließende Produktionsdrosselung durch den Corona-Ausbruch, der von der Berufsgenossenschaft inzwischen als Betriebsunfall eingestuft wurde, hat die wirtschaftliche Bilanz für Rheda belastet.« Trotz dieser regionalen Belastung blickt die Firma wirtschaftlich zufrieden auf die Bilanz der Gesamtgruppe. »Unser Unternehmen besteht aus weltweit 29 Produktionsstandorten, wovon 28 ein ordentliches Jahr hatten«. Mit den eingeleiteten Corona-Präventionsmaßnahmen gilt die Firma weltweit als Blaupause für die Prävention in der Lebensmittelindustrie. Im Jahr 2020 verzeichnet das international tätige Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 7,05 Mililarden Euro (minus drei Prozent gegenüber 2019). Die Stagnation ist vor allem in dem deutlich niedrigeren Schweinepreis begründet (im Jahresdurchschnitt 9,3 Prozent niedriger als 2019) sowie der vierwöchigen Werksstilllegung am Standort Rheda.
Veränderung auf dem Schweinemarkt
Der Schweinemarkt ist im vergangenen Jahr kräftig durchgewirbelt worden, insbesondere durch den Gastro-Lockdown. Auch das Ausfuhrverbot von Schweinefleisch in Drittländer aufgrund der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland hat den Export stark eingeschränkt. Der Preis pro Kilogramm Schlachtgewicht variierte im vergangenen Jahr zwischen 2,02 Euro und 1,19 Euro, was den Umsatz des Unternehmens natürlich erheblich beeinflusst. »Wir brauchen langfristig stabile und auskömmliche Preise für die landwirtschaftlichen Erzeuger, die höher sind als im letzten Quartal«, sagt Dr. Wilhelm Jaeger, Leiter der Abteilung Landwirtschaft. »Wenn wir auch in Zukunft eine landwirtschaftliche Erzeugung in Deutschland erhalten wollen, brauchen wir die gesellschaftliche Akzeptanz. Deswegen setzen wir uns für die Ziele der Borchert Kommission von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ein«, so Jaeger. »Wir haben unser Ziel, die Haltungsform 2 als Standard im Supermarkt zu etablieren, nahezu erreicht. Der Starttermin ist Juni 2021.«
Bio Markt wächst
Gleichzeitig investiert man weiter in Offenfrontställe und den Bio-Markt. »Wir sehen gute Wachstumschancen im Bio-Segment, wo wir bereits heute Marktführer sind. Wenn der Verbraucher durch ein Umdenken stärker Bio-Produkte nachfragt, liefern wir.« Insgesamt verarbeitet der Betrieb an seinen deutschen Standorten 16,3 Millionen Schweine (minus zwei Prozent), wobei sich der Rückgang ausschließlich auf die vierwöchige Schließung des ostwestfälischen Standorts Rheda-Wiedenbrück und die anschließende Produktionsdrosselung bezieht. An den weiteren Standorten, vor allem im Ausland ist das Unternehmen stark gewachsen. 4,5 Millionen Schweine wurden in Dänemark, Spanien, Großbritannien und Polen (plus 17 Prozent) verarbeitet.
Rindfleisch Sparte: Neues Werk Badbergen geht an den Start
Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei Rindfleisch. Das neue Rindfleischkompetenzzentrum in Badbergen hat die Produktion aufgenommen. Auch hier setzt man das Konzept des Schlachtens und der Produktion von Fleisch als biologische Einheit konsequent um. Die Nachfrage nach Rindfleisch ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. »Unsere Investitionen von rund 85 Millionen Euro in das Rindfleischkompetenzzentrum Badbergen zahlen sich nun erstmalig aus. Die Qualität ist top«, berichtet der Geschäftsführer der Sparte Beef, Ulrich Steinemann. »Wir bündeln unsere Mengen an einem hochspezialisierten, digitalisierten Standort, der weltweit Standards setzt. Die Automatisierungsquote ist enorm hoch, so dass weniger als 500 Mitarbeiter am Standort das Unternehmen tragen.« Auch wenn der laufende Gastro-Lockdown in ganz Europa den Absatz belastet, läuft die Burger Patty Produktion am neuen Standort erfolgreich. Da man im Rinderbereich vor allem im Foodservice, die durch den Lockdown ebenfalls belasteten europäischen Länder wie Frankreich und Großbritannien beliefert hat die Sparte im Jahr 2020 kein Wachstum erzielt. Insgesamt verarbeitete die Firma an den deutschen Standorten 420.000 Rinder inklusive Zerlegung. Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Internationales Wachstum an Auslandsstandorten
International setzt die Firma die Wachstumsstrategie konsequent fort. Die Investitionen in Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Spanien und Polen belaufen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Allein in Großbritannien investiert man 25 Millionen Euro in die Standorte. Mit einem Umsatz von über 500 Millionen Euro ist man dort Marktführer in zahlreichen Segmenten. »Der britische Markt ist für uns ein Wachstumsmarkt. Dort wollen wir mit unserem Qualitätsfleisch die wachsende Verbrauchernachfrage bedienen«, sagt Vorstand Frank Duffe. Auch die Produktionsstandorte in Dänemark, Frankreich und Polen entwickeln sich wirtschaftlich sehr positiv. In Spanien wurde ein Letter of Intent zum Bau eines eigenen Schlachthofs in der Region Aragon geschlossen. In China hat vor wenigen Wochen die Grundsteinlegung für das Jointventure mit der chinesischen Dekon-Group stattgefunden.
Veggie Markt wächst
Den Wachstumskurs setzt man auch auf dem Markt der vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukte fort. Das Unternehmen hat seine Aktivitäten in diesem Segment mit den Verbrauchermarken »es schmeckt«, »Vevia« und »Gutfried veggie« in einem eigenständigen Geschäftsbereich der Vevia 4 You GmbH & Co. KG und einem eigenständigen Produktionswerk in Böklund gebündelt. »Wir haben im vergangenen Jahr an unserem Stammsitz in Böklund ein eigenes Werk für vegetarische und vegane Produkte errichtet.«. »Diese Kapazität bauen wir nun weiter aus und verdoppeln die Produktionsfläche, da die Verbrauchernachfrage und das Vertrauen in die Produkte nachhaltig wachsen.« Das Interesse an vegetarischen und veganen Produkten steigt seit Jahren. »Wir sehen die Herstellung vegetarischer und veganer Lebensmittel nicht als Konkurrenz zu unseren Fleischprodukten, sondern als eigenständiges Marktsegment und hervorragende Ergänzung unseres eh schon sehr breit aufgestellten Produktportfolios.« »Uns war es wichtig, nun den nächsten Schritt einer eigenständigen, separaten Produktion unter höchsten hygienischen Anforderungen zu gehen. Das ist Teil unserer Nachhaltigkeitsagenda t30, mit der wir die gesamte Unternehmensgruppe nachhaltig weiterentwickeln.«
Generationenübergang in vollem Gange
Mit der 2019 verabschiedeten Nachhaltigkeitsagenda t30 befindet sich das Unternehmen im vollen Prozess sich zum nachhaltigsten Lebensmittelunternehmen der Branche zu entwickeln.