Kinder, Karriere, Corona-Koller: Frauen leiden seelisch mehrZoom Button

Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Kinder, Karriere, Corona-Koller: Frauen leiden seelisch mehr

Die Corona-Krise schlägt den Frauen in Nordrhein-Westfalen offenbar deutlich mehr auf die Seele als den Männern: Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse haben 2020 fast doppelt so viele Arbeitnehmerinnen ein Attest wegen psychischer Erkrankungen vorgelegt als Arbeitnehmer.

Auf Platz eins der häufigsten seelischen Leiden im ersten Corona-Jahr liegen in NRW depressive Episoden mit rund 93.500 attestierten Fehltagen bei Frauen und 60.500 Krankheitstagen bei Männern. Es folgen Anpassungsstörungen und Reaktionen auf schwere Belastungen (Frauen rund 75.500 Tage, Männer rund 35.000 Tage), wiederkehrende Depressionen (Frauen rund 43.000 Tage, Männer rund 23.500 Tage) sowie chronische Erschöpfung und Burnout (Frauen rund 30.500 Tage, Männer rund 15.500 Tage).

Die durchschnittlich längste Fehlzeit pro Arbeitnehmer registriert die KKH zwischen Eifel und Weserbergland aufgrund von Depressionen: Bei den Frauen im Schnitt 109,5 Tage, bei den Männern rund 108 Tage. Das sind rund die Hälfte der Arbeitszeit, geht man abzüglich Wochenenden, Feiertagen und Urlaub durchschnittlich von 220 Arbeitstagen im Jahr aus. Tendenz steigend: Denn 2020 sind Frauen im Bundesdurchschnitt knapp vier Tage und Männer fast fünf Tage länger wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig gewesen als noch im Jahr zuvor.

Der Spagat zwischen Arbeit, der Betreuung von Kindern und pflegebedürftiger Angehöriger gehören zu den Gründen, warum Frauen seit der Krise psychisch mehr beansprucht seien als Männer, erläutert KKH-Wirtschaftspsychologin Antje Judick. Zwar habe die Doppelbelastung von Familie und Beruf wegen des immer noch vorherrschenden klassischen Rollenbilds Frauen auch schon vor der Pandemie seelisch stärker gefordert. Seit Corona habe sich das Problem allerdings noch verschärft: „Kleine Kinder müssen neben der Arbeit im Homeoffice beaufsichtigt und ältere Kinder im Homeschooling betreut werden, während im Job Bestleistungen gefordert sind. Fehlende Lösungsmöglichkeiten erhöhen den Druck zusätzlich.“ Ein weiterer Faktor ist, dass mehr Frauen in sozialen Berufen etwa als Kranken- und Altenpflegerinnen sowie in Branchen mit viel Menschenkontakt beschäftigt sind, zum Beispiel im Verkauf. In diesen Bereichen ist die Belastung durch Corona besonders hoch“, sagt Antje Judick. Aber auch an den Männern geht die Krise nicht spurlos vorbei: Die Krankheitsdauer, die seit Corona deutlicher angestiegen ist als bei Frauen, deutet auf mehr langwierigere, schwerere Krankheitsfälle hin. „Die Belastung bei Männern ist aber häufig anders gelagert“, erläutert Judick. Sie stünden weniger wegen der Doppelbelastung von Familie und Beruf, sondern seit der Pandemie vor allem wegen Existenzängsten durch Insolvenz und Arbeitsplatzverlust unter Dauerstress.
 
Gütsel
Termine und Events

Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung

September 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930
November 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Dezember 2024
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031
Februar 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
232425262728
September 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930
Oktober 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
November 2025
So Mo Di Mi Do Fr Sa
1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30
Januar 2026
So Mo Di Mi Do Fr Sa
123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Für die Suche nach Inhalten geben Sie »Content:« vor den Suchbegriffen ein, für die Suche nach Orten geben Sie »Orte:« oder »Ort:« vor den Suchbegriffen ein. Wenn Sie nichts eingeben, wird in beiden Bereichen gesucht.