Dirigent Yves Abel feiert Erfolge sowohl im Konzertrepertoire als auch im Operngenre. Foto: Marco Borggreve, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Eine Sinfonie, verfasst von einem weltberühmten Komponisten, der gegen seine Taubheit ankämpfte. Eine Komposition, die Finnland stärkte gegen die russische Unterdrückung. Und ein renommierter Dirigent, der in den größten Opernhäusern dieser Welt zu Hause ist. Das kommende Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie aus der Reihe »Gütersloh Philharmonisch« verspricht, interessant zu werden.
Am Dienstag, 19. Februar, um 20 Uhr, gastiert das Orchester unter der Leitung von Yves Abel in der Stadthalle Gütersloh. Die Einführung mit spannenden Informationen zu den Stücken und Komponisten beginnt um 19.15 Uhr. Gespielt werden an diesem Abend Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 2 D-Dur opus 36 und die zweite Sinfonie D-Dur opus 43 des finnischen Komponisten Jean Sibelius. Erstere wurde in der Vergangenheit oft unterschätzt. Dabei kennen viele nicht die Umstände, unter denen Beethoven diese Komposition verfasste. Er kämpfte mit der beginnenden Taubheit, die damals als Todesurteil für einen Komponisten galt. Die Krankheit plagte den Musiker sogar so sehr, dass er in einem Brief an seinen Bruder Selbstmordgedanken äußerte. Umso überraschender, dass seine zweite Sinfonie ein kompletter Gegenentwurf zu diesen depressiven Gedanken ist.
In diesem Werk zeigt Beethoven sein hitziges Temperament und schafft eine raffinierte und detailgetreue Komposition, die die Wiener Klassik hinter sich lässt und auf die Romantik verweist. Nicht unterschätzt, sondern groß gefeiert wurde seit jeher die zweite Sinfonie von Jean Sibelius. Mit ihrem triumphalen und optimistischen letzten Satz passte die Komposition hervorragend zum damaligen Konflikt zwischen Finnland und Russland. Während die Finnen für die Unabhängigkeit und gegen die Unterdrückung von Russland kämpften, wurde seine zweite Sinfonie deshalb von vielen auch als »Sinfonie der Unabhängigkeit« bezeichnet. Ob Sibelius den Gedanken an die finnische Unabhängigkeit während seiner Komposition verfolgt hat, ist umstritten.
Neben dem Konzert unter Yves Abel dürfen sich Orchesterliebhaber in dieser Spielzeit noch auf zwei weitere Abende mit der Nordwestdeutschen Philharmonie in der Reihe »Gütersloh Philharmonisch« freuen. Am Samstag, 6. April, spielt sie unter Leitung von Simon Gaudenz Werke von Mahler, Schubert und Mendelssohn Bartholdy. Die Kompositionen von Brahms und Schumann präsentiert die Nordwestdeutsche Philharmonie am Sonntag, 5. Mai, zusammen mit Dirigent Wolfgang Emanuel Schmidt.
Informationen und Tickets zu der Reihe »Gütersloh Philharmonisch« sind beim Stadtmarketing, Berliner Straße 63, 33330 Gütersloh, Telefon (05241) 2113636, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.kulturraeume-gt.de erhältlich.